Impfen per Pflaster: Corona-Impfstoff zum Aufkleben?
Immer wieder etwas Neues heißt es in Sachen Corona-Impfstoff. So gibt es rund um die Vakzinen regelmäßig neue Erkenntnisse und weitere Kandidaten, die auf eine Zulassung warten. Schon bald könnte nun auch eine neue Impfmethode in den Fokus rücken: das Impfen per Pflaster.
Impfung per Nasenspray? Das war gestern. Denn das britische Unternehmen Emergex arbeitet offenbar bereits an einem Corona-Impfstoff der nächsten Generation. Das Besondere: Das Impfen soll per Pflaster erfolgen. „Die Emergex-Impfstoffe sind so konzipiert, dass sie mit Mikronadeln über die Haut verabreicht werden können und bei Raumtemperatur mehr als drei Monate lang stabil sind“, erklärt das Unternehmen. So eignen sie sich auch für Patient:innen mit einer Spritzenphobie und können deutlich leichter verabreicht werden als andere bisher zugelassene Impfstoffe. Diese Methode will der Hersteller auch im Kampf gegen Corona nutzen und einen entsprechenden Impfstoffkandidaten auf den Markt bringen. In Kürze startet dafür eine klinische Phase-I-Studie.
Aber von vorn: Bei der für das Impfen per Pflaster genutzten Vakzine handelt es sich um einen synthetischen Impfstoff, der die körpereigenen T-Zellen zur Abwehr von Coronaviren trainieren soll. Während die von den derzeitigen Covid-Impfstoffen produzierten Antikörper an dem Virus haften und es daran hindern, Zellen zu infizieren, finden T-Zellen infizierte Zellen und zerstören sie, sodass eine Vermehrung, Erkrankung und Ansteckung weiterer Personen verhindert wird. Außerdem soll die Vakzine eine möglichst langanhaltende Immunität erzielen, die Auffrischimpfungen überflüssig macht. „Darüber hinaus wird der Impfstoff von Emergex gegen Antigene hergestellt, die hoch konserviert sind, so dass er eine kreuzreaktive Immunität gegen SARS-CoV-1-Infektionen und alle SARS-CoV-2-Varianten und -Stämme des Virus bieten kann, was einen breiten Immunschutz gegen zwei pandemische Viren in einem Impfstoff ermöglicht“, betont das Unternehmen.
In einer ersten doppelblinden, randomisierten und vergleichskontrollierten Studie sollen nun die Sicherheit und Verträglichkeit überprüft werden. Die erste Verabreichung ist für Anfang Januar geplant.
Bis der Impfstoff zur Zulassung kommt, dürfte es jedoch noch etwas dauern. Denn anders als bei den Vakzinen von Moderna, BioNTech/Pfizer, AstraZeneca und Johnson & Johnson findet kein beschleunigtes Zulassungsverfahren statt.
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