Immunsystem: Stress sorgt für vorzeitiges Altern
Gefühlte hundert Aufgaben bei zu wenig Personal in der Apotheke, Streit mit der Familie oder Probleme mit dem/der Partner:in – Stress kann sich auf vielen Wegen bemerkbar machen. Bleibt er dauerhaft, drohen gesundheitliche Gefahren. Stichwort Schlafprobleme und Co. Mehr noch. Offenbar sorgt Stress beim Immunsystem für vorzeitiges Altern.
Dass Stress auf Dauer sowohl psychisch als auch körperlich zur echten Zerreißprobe werden kann, ist längst bekannt. Immerhin sorgt die ständige Anspannung dafür, dass du auch nachts kaum zur Ruhe kommst. Erholung ist also Fehlanzeige und das hinterlässt auch im Körper seine Spuren. Auch das Immunsystem kann Stress zum Opfer fallen. Wie Wissenschaftler:innen in einer neuen Studie zeigen, ist vorzeitiges Altern eine mögliche Folge. Und das gilt nicht nur für berufliche Belastungen, sondern auch für private.
Aber von vorn. Anhand von mehr als 5.700 Proband:innen haben Forschende der University of Southern California untersucht, wie sich Stress konkret in unserem Immunsystem bemerkbar macht. Dafür ließen sie die Teilnehmenden Fragebögen zu ihren persönlichen Erfahrungen mit sozialem Stress – beispielsweise aufgrund von Streitigkeiten mit anderen oder traumatischen Erlebnissen – ausfüllen. Anschließend wurde eine Blutuntersuchung durchgeführt, um die körperlichen Auswirkungen zu ermitteln.
Stress schädigt das Immunsystem
Das Ergebnis: Es zeigten sich deutliche Unterschiede in Bezug auf die Zahl der intakten weißen Blutkörperchen, die zur Krankheitsabwehr gebraucht werden. Diese war bei Menschen mit hohen Stresswerten besonders gering, wohingegen der Anteil an bereits verbrauchten Abwehrzellen höher war. Der Alterungsprozess des Immunsystems war also weiter vorangeschritten als bei Teilnehmer:innen ohne Stress.
„Alltägliche Stressfaktoren, traumatische Ereignisse, berufliche Belastungen und Diskriminierung schwächen die körpereigene Mischung von Immunzellen vorzeitig, was das Krankheitsrisiko eines Menschen erhöhen kann“, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität. Demnach steigt durch Stress die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ebenso wie von Infektionskrankheiten, darunter auch Corona.
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