Viele Schmerzmittel wie Ibuprofen sind in niedriger Dosierung rezeptfrei erhältlich. Lindern sie die Schmerzen nicht genug, sollten zwei 400er-Tabletten aber keine rezeptpflichtige 800er ersetzen.
Kopf-, Zahn- oder Regelschmerzen? Bei körperlichen Beschwerden greifen viele Menschen zu Schmerzmitteln, zum Beispiel zu Ibuprofen 400. Aber was ist, wenn diese Dosierung nicht reicht? Wirken zwei Tabletten mit 400 Milligramm Wirkstoff bei stärkeren Beschwerden genauso wie eine 800-Milligramm-Tablette?
Nicht für die Eigenmedikation gedacht
„Der Wirkstoff in einer 800-Milligramm-Ibuprofen-Tablette wirkt genauso schmerzlindernd wie zwei 400-Milligramm-Tabletten“, sagt Ursula Funke, Vizepräsidentin der Bundesapothekerkammer.
Der Unterschied sei, dass die 800-Milligramm-Tabletten verschreibungspflichtig sind. Denn sie sind nicht für die Selbstmedikation vorgesehen.
Aus medizinischen Gründen, etwa wegen der Nebenwirkungen eines Medikaments, ist Ibuprofen in hohen Dosen verschreibungspflichtig. So kann das Schmerzmittel zum Beispiel die Nieren schädigen.
Wichtig: Laut Funke sollte man die Verschreibungspflicht nicht durch die gleichzeitige Einnahme von zwei Tabletten umgehen.
Anwendung rezeptfreier Schmerztabletten
Die rezeptfrei erhältlichen Schmerzmittel sind für die Behandlung von leichten bis mittelschweren Schmerzen zugelassen. Die Einnahme sollte nur an wenigen Tagen hintereinander und nur bis zu einer bestimmten Tageshöchstdosis erfolgen.
Wenn Sie zum Beispiel Ibuprofen in einer Dosierung von 400 Milligramm pro Tablette verwenden, sollten Sie nicht mehr als drei Tabletten über den Tag – also über 24 Stunden verteilt – einnehmen. Bei länger anhaltenden Beschwerden sollte man sich in einer Arztpraxis oder Apotheke beraten lassen.
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