Du liegst todmüde im Bett, aber an Schlaf ist nicht zu denken. Denn ein ganz bestimmtes Geräusch hindert dich daran. Du ahnst es sicher schon: Die Rede ist vom Schnarchen. Aber woher kommt das überhaupt und wie kannst du Abhilfe schaffen?
Das Wichtigste zuerst: Schnarchen, oder auch Rhonchopathie, ist keine Männersache. Denn auch Frauen „sägen“. Doch egal ob männliche oder weibliche Schnarcher:innen – für den/die Partner:in ist an Schlaf meist kaum zu denken. Beziehungsstress ist also vorprogrammiert. Und auch wenn einfaches Schnarchen nicht generell ein Risiko für die Gesundheit darstellt, kann es schnell gefährlich werden. Nämlich dann, wenn es zu Atemaussetzern kommt. Aber der Reihe nach.
Wie entsteht Schnarchen eigentlich?
Einfach gesagt geht das „Sägen“ los, wenn die Atemwege trocken und blockiert sind und die Rachenmuskulatur erschlafft. Denn dann musst du stärker ein- und ausatmen und bringst die an der Atmung beteiligten Organe wie Gaumenzäpfchen, Zunge und Co. zum Vibrieren. Das macht sich dann hörbar als Schnarchen bemerkbar, informiert die AOK. Während manche Personen nur temporär im Schlaf Holz sägen, beispielsweise aufgrund einer Erkältung oder Allergie, ist das Schnarchen bei anderen chronisch.
Mögliche Ursachen dafür sind eine verkrümmte Nasenscheidewand, vergrößerte Zunge oder Zäpfchen sowie Polypen in der Nase. Aber auch externe Faktoren spielen eine Rolle. So fördern sowohl Übergewicht als auch Rauchen und regelmäßiger Alkohol- oder Schlafmittelkonsum das Schnarchen, stellt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in einer aktuellen Patienteninformation klar.
Symptome von Schnarcher:innen
Manche Schnarcher:innen bemerken ihr „Sägen“ gar nicht, andere dagegen schrecken dadurch regelmäßig aus dem Schlaf hoch und verspüren einen trockenen, kratzigen Rachen. Doch die Symptome von Rhonchopathie sind noch weitaus vielfältiger und mitunter schwerwiegender. Zu den häufigsten Folgen gehören Durchschlafstörungen, die wiederum zu Tagesmüdigkeit, Konzentrationsproblemen und Kopfschmerzen, bis hin zu Schwindel, Angstzuständen und depressiven Verstimmungen führen können.
Hält das Schnarchen an, sollten sich Betroffene ärztlichen Rat einholen, um eine eindeutige Diagnose zu stellen und die Ursachen im besten Fall beheben zu können. Ist dies nicht möglich, kommt zur Vorbeugung und Linderung unter anderem Hilfe aus der Apotheke. So können Patient:innen vor dem Schlafengehen die Atemwege befreien, beispielsweise durch Meersalz-Nasensprays oder eine Nasenspülung. Von abschwellenden Nasensprays raten Expert:innen wegen ihres Abhängigkeitspotenzials ab. Auch den Einsatz von speziellen Anti-Schnarch-Rachensprays sehen sie aufgrund fehlender Studiendaten zur Wirksamkeit kritisch.
Tipp: Daneben gibt es weitere Helfer wie spezielle Kieferschienen, Nasenklammern und Co. Laut einem aktuellen Urteil von Stiftung Warentest überzeugen diese allerdings wenn überhaupt nur bedingt. Die Bewertung der Tester:innen reicht von „mit Einschränkungen geeignet“ bis „nicht geeignet“.
Zum Glück kannst du auch auf natürlichem Wege Abhilfe schaffen. So kann eine Änderung der Schlafposition von Rücken- auf Seitenlage die Atemwege entlasten und so das „Sägen“ mindern – gleiches gilt für eine Gewichtsreduktion. Auf Alkohol, Zigaretten und schweres Essen sollte vor dem Zubettgehen außerdem verzichtet werden.
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