Ob zum Wachwerden nach dem Aufstehen, zum Plaudern mit Freund:innen, als „Verdauer“ nach dem Essen oder einfach so zwischendurch: Kaffee ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch zu viel davon ist ungesund, vor allem für das Herz, heißt es oft. Aber führt Kaffee wirklich zu Herzrhythmusstörungen? Hier kommt die Antwort.
Helle oder dunkle Röstung, mit Milch, Zucker oder schwarz, kalt oder heiß, entkoffeiniert oder extra stark – Kaffee gibt es in den unterschiedlichsten Variationen. Doch damit nicht genug. Rund um die Wunderbohne gibt es einige spannende Fakten. Doch eines wissen alle Kaffeegenießer:innen: zu viel des Guten sollte es nicht sein. Denn ein übermäßiger Kaffeekonsum gilt als ungesund und kann durch das enthaltene Koffein sogar abhängig machen. Außerdem soll Kaffee Herzrhythmusstörungen verursachen. Eine Langzeitstudie ist dieser Annahme auf den Grund gegangen und kommt zu einem spannenden Ergebnis. Achtung, Spoiler: Kaffee kann sogar gesund sein – in der richtigen Menge.
Aber der Reihe nach. Um Aussagen über den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Herzrhythmusstörungen treffen zu können, haben Forscher:innen der University of California San Francisco Daten von mehr als 380.000 Personen in einem Zeitraum von 2006 bis 2018 untersucht. Die Teilnehmenden waren zwischen 40 und 69 Jahre alt und tranken im Schnitt zwei Tassen Kaffee täglich.
Das Ergebnis: Zwar wiesen rund 17.000 Personen innerhalb einer Nachbeobachtungszeit von 4,5 Jahren eine Arrhythmie auf. Doch anstatt zu fördern, senkt Kaffee das Risiko für Herzrhythmusstörungen den Daten zufolge offenbar sogar, insbesondere für Vorhofflimmern und supraventrikuläre Tachykardien. Und zwar um bis zu 3 Prozent pro Tasse, die täglich zusätzlich zur gewohnten Menge getrunken wurde. Folglich gebe es „keine Hinweise darauf, dass Koffeinkonsum das Risiko für das Auftreten von Herzrhythmusstörungen erhöht“, heißt es in der Studie, die im Fachmagazin „JAMA Internal Medicine“ veröffentlicht wurde. Selbst bei einer vorliegenden Störung im Prozess der Koffein-Verstoffwechselung zeigte sich keine erhöhte Gefahr für Herzprobleme. „Diese Daten legen nahe, dass gängige Verbote von Koffein zur Verringerung des Arrhythmierisikos wahrscheinlich nicht gerechtfertigt sind.“
Die Autor:innen verweisen allerdings darauf, dass es sich um eine reine Beobachtungsstudie handelt, die im Hinblick auf den Kaffeekonsum auf Selbstauskünften beruht. Weiterführende Schlussfolgerungen ließen sich ihnen zufolge daher nur anhand von randomisierten klinischen Studien ziehen.
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