Heiligabend in der Apotheke: Der ganz normale Wahnsinn
Heute kommt der Weihnachtsmann! Um 14 Uhr schließen am Heiligabend die Geschäfte. Das gilt auch für den Großteil der Apotheken. Bis dahin müssen alle Geschenke besorgt sein und der ganz normale Wahnsinn hält Einzug. Im Anschluss übernehmen die notdiensthabenden Apotheken.
Last-Minute-Geschenke
Alle Jahre wieder werden auf den letzten Drücker Weihnachtsgeschenke für die Liebsten besorgt. Wer Heiligabend in der Apotheke Dienst hat, darf sich von der Hektik der Kunden nicht anstecken lassen. Da hilft nur Durchatmen und Ruhe bewahren. Beruhigen kann auch Nervennahrung in Form von Keksen und Schokolade, die im Backoffice deponiert werden.
Zu den beliebtesten Last-Minute-Geschenken aus der Apotheke gehören der Gutschein, Kosmetika, Blutdruckmessgeräte und Nahrungsergänzungs- sowie Stärkungsmittel. So manche Melissengeist-Flasche oder Vitamin B12-Monatspackung haben es noch in letzter Sekunde unter den Tannenbaum geschafft – natürlich von der Apotheke verpackt.
Der Heiligabend in der Apotheke ist ein verrückter Arbeitstag. Die Zeit vergeht wie im Flug und es zeigen sich die alltäglichen Probleme in geballter Form. Plötzlich und unerwartet ist nur noch ein Blister der Dauermedikation im Umkarton, das drei Monate alte Rezept muss dringlichst und mit oberster Priorität noch eingelöst werden. Und zu allem Überfluss ist das Arzneimittel nicht vorrätig und erreicht die Apotheke erst nach den Feiertagen.
Aber es dreht sich am Fest der Liebe nicht alles nur um die Geschenke. Auch die Hausapotheke will gut gefüllt sein. So mancher Magen rebelliert bei der vielen Schlemmerei. Weihnachtsgans, Gebäck und andere Völlerei können zu Verdauungsproblemen führen. Daher steigt in der Vorweihnachtszeit der Absatz von verdauungsfördernden Mitteln. Nicht zu vergessen sind Brand- und Wundgel sowie Schmerzmittel gegen den Kater.
Und dann gibt es noch die Kunden, die einfach Danke sagen wollen und den Angestellten frohe und erholsame Festtage wünschen, einfach nur reden oder sogar ein kleines Präsent für das Team abgeben wollen.
Wer am 24. Dezember arbeiten muss, hat in der Regel um 14 Uhr Feierabend und muss dafür keine Minusstunden machen oder Urlaub nehmen. Schließt die Apotheke ihre Türen und nimmt der Chef die Arbeitsleistung der Angestellten nicht an, muss er das Gehalt bis zur regulären Schließzeit zahlen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Arbeitnehmer auch ohne Kundenkontakt Aufgaben wie Inventur oder Laborarbeiten erledigen zu lassen.
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