Lieferengpässe sind hierzulande weiterhin das Thema. Und die Nicht-Verfügbarkeit von bestimmten Arzneimitteln treibt manche Kund:innen zu Verzweiflungstaten, wie sie zuletzt aus der Corona-Pandemie bekannt waren. Stichwort Hamstern. Knapp jede/r Zweite nimmt außerdem abgelaufene Medikamente ein, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
Seit Monaten sind Arzneimittel wie Fiebersäfte, Antibiotika, bestimmte Krebsmedikamente und noch viele mehr knapp oder fehlen sogar komplett. Während die Apothekenteams ihr Bestes geben, um die Lieferengpässe zu verwalten, ergreifen die Bürger:innen ihre eigenen Maßnahmen. Dazu gehört unter anderem die Einnahme von abgelaufenen Medikamenten, wie eine Umfrage der Krankenkasse mhplus unter 1.000 Versicherten zeigt. So nehmen 45 Prozent der Befragten Arzneimittel ein, deren Haltbarkeitsdatum bereits überschritten ist. 60 Prozent der Befragten sind beim Verbrauch von Arzneimitteln zudem deutlich sparsamer.
Hamstern: Auf Klopapier folgen Arzneimittel
Und auch das Thema Hamstern wird bei vielen Bürger:innen großgeschrieben. Zwei von drei Versicherten haben sich für den Fall der Fälle schon einmal ausreichend mit Medikamenten gegen Fieber und Schmerzen eingedeckt, jede/r Vierte gibt zu, entsprechende Präparate sogar zu horten.
Das Problem: In vielen Fällen liegen die Arzneimittel ungenutzt zu Hause in den Medizinschränkchen herum. Vier von zehn Bürger:innen haben Medikamente vorrätig, für die es keine Verwendung gibt. Denn: Oftmals werden Rezepte von dem/der Ärzt:in zwar eingelöst, die verordneten Arzneimittel aber gar nicht eingenommen.
Angst vor weniger wirksamen Alternativen
Anders als bei den Ergebnissen des BAH-Gesundheitsmonitors ist die Sorge vor Lieferengpässen und deren Folgen in der Umfrage der Kasse sogar noch größer. Demnach hat mehr als die Hälfte der Befragten Angst, im Krankheitsfall auf notwendige Medikamente verzichten zu müssen. Knapp drei Viertel glauben außerdem, dass Lieferengpässe nicht nur kurzfristiger Natur sind.
Auch wenn die Apotheke alles möglich macht, um Patient:innen doch noch versorgen zu können oder zumindest eine Alternative zu finden, bleiben bei einigen Kund:innen Zweifel. So fürchtet rund die Hälfte, im Falle einer Nichtverfügbarkeit weniger wirksame Medikamente zu erhalten.
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