Hämorrhoiden wegen Handy auf der Toilette?
Das Smartphone ist für viele der ständige Begleiter und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken – selbst im Badezimmer nicht. Doch das kann gefährlich werden. Denn das Handy mit auf die Toilette zu nehmen, erhöht offenbar das Risiko für Hämorrhoiden.
Hämorrhoiden hat jede/r. Denn bei den Gefäßpolstern oder auch Schwellkörpern handelt es sich um körpereigene, ringförmig angeordnete und knotenförmig hervortretende Erweiterungen im Übergang von Mastdarm zum Analkanal, die verhindern, dass Stuhl den Darm unkontrolliert verlässt. Vergrößern sich diese Blutgefäße, sind oft Juckreiz, Brennen, Nässen und Schmerzen die Folge – die Rede ist von Hämorrhoidalleiden. Betroffen sind bis zu zwei Drittel der über 30-Jährigen und die Ursachen dafür sind vielfältig. Ein Risikofaktor für schmerzende Hämorrhoiden ist offenbar auch ein Handy auf der Toilette.
Handy auf der Toilette: 46 Prozent häufiger Hämorrhoiden
Neben einer geringen Flüssigkeitszufuhr, Bewegungsmangel, Übergewicht und Verstopfung gehört auch starkes Pressen beim Stuhlgang zu den Ursachen für die Entstehung von Hämorrhoidalleiden. Und genau hier kommt das Handy auf der Toilette ins Spiel, weil sich dadurch das Risiko für vergrößerte, schmerzhafte Hämorrhoiden steigt. Das ist das Ergebnis einer kleinen Untersuchung, die kürzlich auf der Digestive Diseases Week (DDW)-Konferenz in den USA vorgestellt wurde.
Demnach hat ein Team verschiedene Patient:innen im Rahmen einer absolvierten Darmspiegelung unter anderem zu ihren Toilettengewohnheiten befragt. 93 Prozent gaben dabei an, mindestens einmal pro Woche mit dem Handy auf der Toilette zu sitzen. Rund vier von zehn Befragten litt unter Hämorrhoidalbeschwerden. Insgesamt zeigte sich dabei ein Zusammenhang: Nahmen Befragte ihr Handy mit auf die Toilette, hatten sie zu 46 Prozent häufiger schmerzhafte Hämorrhoiden. Unterschiede nach Alter, Geschlecht, Körpergewicht, Grad der körperlichen Betätigung oder Ballaststoffaufnahme ließen sich dabei nicht feststellen.
Langes Sitzen schwächt Blutgefäße
Der Grund: die verlängerte „Sitzungsdauer“. Denn weil auf dem Smartphone oftmals Nachrichten gelesen, E-Mails verschickt oder die Sozialen Medien durchstöbert werden, sind die Personen während des Toilettengangs abgelenkt und bemerken nicht, dass sie dauerhaft Pressen und somit zu viel Druck entsteht, wodurch die Blutgefäße im und um den Anus und das Rektum ständig erweitert sind und geschwächt werden.
Auch wenn die Ergebnisse noch durch weitere Studien belegt werden müssen, empfehlen Expert:innen generell, die Dauer des Toilettenbesuchs auf wenige Minuten zu beschränken und währenddessen auf eine Handynutzung zu verzichten, um die Entstehung von Hämorrhoidalleiden zu vermeiden.
Übrigens: Anders als Hämorrhoiden bleiben Marisken, Hautläppchen am After, in der Regel symptomlos.
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