Grippeimpfung: Hochdosis-Impfstoff senkt Sterberisiko deutlich
Trotz aktuell sommerlicher Temperaturen steht die nächste Grippewelle schon vor der Tür. Die Impflücke ist hierzulande weiterhin groß, auch bei Älteren. Dabei ist eine Grippeimpfung für sie besonders empfohlen, und zwar mit einem Hochdosis-Impfstoff. Dieser senkt das Sterberisiko deutlich, zeigt eine Studie.
Es ist Sommer und das bedeutet, dass die Vorbereitungen auf die bevorstehende Grippesaison 2023/24 bereits auf Hochtouren laufen. So mussten Apotheken bereits im Frühjahr ihre Bestellungen für die benötigten Impfstoffe abgeben. Fest steht: Für ältere Menschen ab 60 Jahren ist ein Hochdosis-Impfstoff in der kommenden Saison Pflicht. Während es eine Sonderregelung des Bundesgesundheitsministeriums in den Vorjahren ermöglicht hat, älteren Personen alle inaktivierten, quadrivalenten Grippeimpfstoffe zu verimpfen und von den Krankenkassen zu erstatten, ist damit nun Schluss.
Menschen Ü60 müssen also mit Efluelda (Sanofi), dem hierzulande einzigen zugelassenen Hochdosis-Influenzaimpfstoff, immunisiert werden. Zu Recht, wie neue Studiendaten zeigen. Demnach kann ein Hochdosis-Impfstoff das Sterberisiko deutlich senken.
Geringeres Sterberisiko unter Hochdosis-Impfstoff
Um die Wirksamkeit von Hochdosis-Impfstoffen bei älteren Menschen zu überprüfen, wurden Patientendaten aus den Grippesaisons 2016/17, 2017/18 und 2018/19 analysiert. Bei mehr als 44.400 Patient:innen ab 65 Jahren wurde eine Influenzainfektion festgestellt. Rund die Hälfte der betroffenen Personen war ungeimpft, jede/r Dritte hatte einen Hochdosis-Impfstoff erhalten und 14 Prozent einen Standard-Impfstoff.
Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Fachmagazin Clinical Infectious Diseases veröffentlicht. Sie zeigen: Kam es trotz Impfung zu einer Grippeinfektion, war das Sterberisiko unter einem Hochdosis-Impfstoff deutlich niedriger – genauer zwischen 17 und 29 Prozent geringer. „In allen drei Saisons wurde eine signifikante Verringerung der Sterblichkeitsrate unter den Durchbruchsfällen bei der Hochdosis-Impfung gegenüber Ungeimpften beobachtet“, heißt es in der Studie. Auch im Vergleich zur Standardimpfung zeigte sich mitunter ein verringertes Sterberisiko.
„Unsere Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig die Impfung für Personen im Alter von ≥65 Jahren ist, um die Sterblichkeit zu senken, wenn die Impfung die Influenza nicht verhindern kann“, schlussfolgern die Autor:innen.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Antibiotika verzögern Krebsdiagnosen
Antibiotika kommen in verschiedenen Indikationen zum Einsatz. Während bei einigen Krankheiten wie bakteriellen Infektionen kein Weg an ihnen vorbeiführt, werden …
Alkohol beeinflusst Urteilsvermögen (nicht)
Alkohol werden die unterschiedlichsten Effekte zugesprochen. Von einer Trübung der Wahrnehmung bis zu einem Herabsetzen der Hemmschwelle ist alles dabei. …
Rezeptur 1×1: Rx und nicht erstattungsfähig
Ob Wirkstoffe, Zubereitung oder Wechselwirkungen – nicht nur bei der Beratung im HV, sondern auch in der Rezeptur ist dein …