Gendern: Von Apotheken abgelehnt
Es ist Pride-Month und die Vielfalt sexueller Orientierungen sollte nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Sprache angekommen sein. Stichwort Gendern. In den Apotheken stößt geschlechtssensible Sprache jedoch auf Ablehnung, wie eine aktuelle aposcope-Befragung zeigt.
Gendern sorgt für heftige Debatten und hitzige Diskussionen, denn bei wohl kaum einem anderen Thema gehen die Meinungen so weit auseinander. Dass zeigt auch die aktuelle aposcope-Befragung unter den Kolleg:innen – 72 Prozent lehnen die Verwendung geschlechtssensibler Sprache ab und nur 28 Prozent befürworten das Gendern. Da wundert es nicht, dass 77 Prozent die Verwendung der geschlechtergerechten Sprache als (eher/überhaupt) nicht wichtig bewerten und nur knapp 9 Prozent das Gendern in die interne und externe Kommunikation aufgenommen haben. Drei von zehn Kolleg:innen lehnen dies komplett ab und geben an, geschlechtssensible Sprache auf keinen Fall einzuführen und setzen weiterhin auf das generische Maskulinum. 46 Prozent haben bislang noch nicht darüber gesprochen.
Dabei ist die Apotheke nicht nur Anlaufstelle für alle Personen – auch die LGBTQIA+-Community – sondern auch für Fragen zu Gender- und geschlechtsspezifischer Medizin.
Für uns bei PTA IN LOVE ist das Gendern ein wichtiges Thema und wir haben uns dafür entschieden, alle Personen in unsere Sprache miteinzubeziehen. Daher haben wir uns entschlossen, zu gendern. Unsere Community besteht zu 98 Prozent aus Frauen. Wir haben uns deshalb bewusst gegen das generische Maskulinum entschieden. Wir hoffen auf dein Verständnis, dass wir auch zukünftig in unseren Kanälen gendern werden.
Im Juni – dem Pride Month – wird die LGBTQIA+-Community gefeiert und Solidarität gezeigt. Es wird für die Gleichberechtigung und Akzeptanz von LGBTQIA+-Menschen eingestanden und Bewusstsein für die Vielfalt sexueller Orientierungen geschafft. Die LGBTQIA+-Community umfasst Personen mit verschiedenen sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten (beispielsweise Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Queer-Personen). Diese Gemeinschaft bildet ein Netzwerk von Menschen, die sich für Gleichberechtigung, Akzeptanz und die Rechte von LGBTQIA+-Menschen einsetzen.
Hinweis zur Methodik: An der aposcope-Befragung nahmen am 22. und 23. Mai insgesamt 340 Apotheker:innen, PTA und PKA teil.
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