Heute ist Zhongyuan Jie oder auch der Tag des chinesischen Geisterfestes. Klingt ein wenig nach Halloween beziehungsweise einer Kinderveranstaltung. Dabei hat das Fest einen durchaus ernsten Hintergrund. Worum genau es dabei geht, haben wir für dich in Erfahrung gebracht.
Der 22. August hat dieses Jahr in China eine ganz besondere Bedeutung. Denn heute wird Zhongyuan Jie gefeiert, der Tag des hungrigen Geistes oder auch das chinesische Geisterfest. Kurz gesagt dreht sich an diesem Tag alles rund um die Ehrung der verstorbenen Vorfahren. Also ähnlich wie hierzulande der Totensonntag, könnte man denken. Doch weit gefehlt. Denn zum chinesischen Geisterfest sollen, so der Glaube, die Seelen der Toten aus der Unterwelt zu Besuch kommen. Und dieser spezielle Anlass muss gefeiert werden. Das Besondere daran: Das Fest fällt jedes Jahr auf einen anderen Tag – zumindest nach unserem Verständnis. Nach dem chinesischen Mondkalender findet es jedoch stets am 15. Tag des 7. Monats statt und bildet damit den Höhepunkt des Geistermonats.
Der Ursprung von Zhongyuan Jie geht auf eine Legende zurück, wonach ein Jünger Buddhas versuchte, seine in die Hölle verbannte Mutter vor dem Verhungern zu retten. Doch das mitgebrachte Essen fiel den anderen hungrigen Geistern zum Opfer. Auf Buddhas Rat hin soll der Jünger besondere Speisen und Gebete angeboten und so seine Mutter erlöst haben. Dies wurde zum Anlass genommen, am Geisterfest Früchte und verschiedene Speisen vor den Häusern bereitzustellen, um die verstorbenen hungrigen Seelen zu ehren. Hinzu kommen spezielle Opfergaben. So wird unter anderem das sogenannte Totengeld verbrannt, um die Geister zu besänftigen. Auf Flüssen und Seen finden sich zudem kleine gefaltete Boote oder Laternen aus Papier, die den Toten den Weg zu ihren Familien leiten sollen. Beim Familienessen bleibt zudem ein Platz (oder auch mehrere) leer, auf dem symbolisch der/die Verstorbene sitzen soll, und es werden besonders festliche Kleider getragen. Auch Theateraufführungen und Konzerte gehören zu Zhongyuan Jie dazu. Während es für einige dabei nicht laut und bunt genug zugehen kann, bevorzugen andere das stille Gedenken über Meditation. Mit diesen Bräuchen sollen die Verstorbenen von ihrem Leid in der Unterwelt befreit werden.
Das oberste Gebot während des Geistermonats lautet, die verstorbenen Seelen nicht gegen sich aufzubringen. Hochzeiten und Umzüge sind in dieser Zeit tabu – andernfalls stehen sie unter einem schlechten Stern, so der Glaube. Auch rote Kleidung sollte gemieden werden, ebenso wie einsame Nachtspaziergänge.
Ähnliche Feste wie Zhongyuan Jie sind auch in der japanischen und thailändischen Kultur verwurzelt.
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