Paracetamol ist nach Ibuprofen das Lieblingsschmerzmittel der Deutschen. Das Analgetikum ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. Im September 2020 kommt mit Fizamol (Accord) eine weitere Brausetablette hinzu.
Paracetamol ist als Zäpfchen, Tablette, Kapsel, Saft, Granulat und auch als Brausetablette auf dem Markt. Der Wirkstoff besitzt schmerzlindernde und fiebersenkende Eigenschaften. Das nicht-saure Antipyretikum ist jedoch kaum entzündungshemmend. Der Wirkmechanismus ist noch nicht eindeutig geklärt. Man weiß jedoch, dass der Arzneistoff eine ausgeprägte Hemmung der cerebralen Prostaglandinsynthese bewirkt und die periphere Prostaglandinsynthese nur schwach hemmt. Die antipyretische Wirkung von Paracetamol ist auf einen Effekt auf das Temperaturregulationszentrum im Hypothalamus zurückzuführen.
Dosiert wird in Abhängigkeit von Alter und Gewicht. Die empfohlene Dosis liegt bei 10 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis und kann im Abstand von sechs Stunden eingenommen werden. Pro Tag sollte nicht mehr als 60 mg Paracetamol pro kg Körpergewicht verabreicht werden. Entsprechend können ab einem Gewicht von 50 kg 1.000 mg Paracetamol als Einzeldosis eingenommen werden – das entspricht maximal drei Tabletten täglich. Vorsicht ist bei Patienten mit Leber- und Nierenfunktionsstörungen geboten. Das Acetamid wird in der Leber metabolisiert.
Fizamol: Paracetamol als Brausetablette
Accord bringt Paracetamol für die Selbstmedikation als Brausetablette zu 500 mg in zwei Packungsgrößen – 10 und 20 Stück – neu auf den Markt. Zugelassen ist das Arzneimittel zur symptomatischen Behandlung leichter bis mäßig starker Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen und/oder Fieber. Fizamol wird in Flüssigkeit, beispielsweise in einem Glas Wasser, aufgelöst, getrunken und schmeckt nach Zitronen-Aroma.
Mehr ist mehr
Bei der Dosierung gibt es internationale Unterschiede. Während die Deutschen mit 500 mg (71 Prozent) eher zurückhaltend dosieren, greifen die Franzosen und Spanier vermehrt zu 1.000 mg als Einzeldosis. Eine Umfrage unter 2.000 Erwachsenen zwischen 18 und 75 Jahren zeigt, dass hierzulande 91 Prozent der Befragten glauben, dass 500 mg die korrekte Dosis sei.en Studienergebnisse zeigen wiederum, dass 1.000 mg die bessere Wahl sind, denn Paracetamol ist in der höheren Dosis bei Erwachsenen mit akuten Schmerzen wirksamer. Die Daten zeigen, dass das Acetamid zu 1.000 mg gegenüber der geringeren Dosis zu 500 mg in Wirksamkeit und Dauer signifikant überlegen ist, ohne dabei das Nebenwirkungsrisiko zu erhöhen. In hoher Dosierung erfuhren 64 Prozent der Patienten eine Schmerzlinderung um die Hälfte, in der geringeren Dosierung waren es 52 Prozent. Zudem bringe die richtige Dosierung im Akutfall auch Vorteile. So könne das Risiko einer Chronifizierung bei Kopfschmerzpatienten gemindert werden.
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