Während Öl und Mehl hierzulande Mangelware sind, werden andere Produkte teurer. Und auch die Kosten für Energie und Sprit steigen in immer neue Höhen. Für viele Eltern mit Kindern eine kaum zu stemmende Belastung. Hilfe kommt von der Bundesregierung, und zwar mit dem Familienzuschuss. Die Freude währt jedoch nur kurz.
Um die Folgen der steigenden Energie- und Lebensmittelkosten für Bürger:innen hierzulande abzufedern, haben die Ampel-Parteien ein Entlastungspaket beschlossen. „Manche der Kosten sind unmittelbar spürbar, wie zum Beispiel der Benzinpreis. Andere werden sich durch höhere monatliche Vorauszahlungen oder Nachzahlungen erst verzögert im Geldbeutel bemerkbar machen“, heißt in einer Erklärung des Bundesfinanzministeriums. Das Ziel der Bundesregierung: für finanzielle Erleichterungen sorgen.
Eine davon ist der Familienzuschuss. „Zur Abfederung besonderer Härten für Familien werden wir schnellstmöglich für jedes Kind ergänzend zum Kindergeld einen Einmalbonus in Höhe von 100 Euro über die Familienkassen auszahlen“, so das Ministerium.
So funktioniert der Familienzuschuss
Eltern erhalten durch den Familienzuschuss somit einmalig 100 Euro pro Kind. Ein gesonderter Antrag muss ähnlich wie beim Kinderbonus nicht gestellt werden, sondern die Auszahlung erfolgt automatisch, und zwar zusätzlich zum monatlichen Kindergeld und wird nicht auf Sozialleistungen oder den Unterhaltsvorschuss angerechnet. Der Haken: Bei der Berechnung des Kinderfreibetrags wird der Familienzuschuss allerdings berücksichtigt. Das bedeutet, die Grenze, bis zu der das Einkommen je Kind steuerfrei bleibt, schmilzt um jeweils 100 Euro je Kind.
Wichtig: Eltern können nur vom Kindergeld oder dem Kinderfreibetrag profitieren. Das zuständige Finanzamt prüft bei der Steuererklärung, welcher Betrag sich steuerlich günstiger auswirkt.
Wann genau der Familienzuschuss ausgezahlt wird, ist noch nicht klar. Fest steht bisher nur, dass dies laut Finanzministerium „schnellstmöglich“ der Fall sein soll.
Erleichterungen für Eltern in der Pandemie
Während der Corona-Pandemie wurden bereits mehrfach Sonderzahlungen ermöglicht, um Eltern finanziell zu unterstützen. So gab es sowohl 2020 als auch im letzten Jahr einen Kinderbonus für jedes kindergeldberechtigte Kind. Außerdem hatten einkommensschwache Familien die Möglichkeit, den Kinderfreizeitbonus in Anspruch zu nehmen und so sich und den Kleinen eine Abwechslung zu gönnen.
Hinzu kommt die noch bis Jahresende laufende Aktion Corona-Auszeit, mit der der Bund einen Großteil der Urlaubskosten für Familien übernimmt, die aufgrund ihrer Einkommensverhältnisse anspruchsberechtigt sind. „Nicht jede Familie kann sich einen Urlaub leisten, aber alle sollen sich erholen können. Eine Familien-Auszeit wollen wir gerade für die Menschen ermöglichen, die es schwerer haben als andere“, erklärt die ehemalige Familienministerin Christine Lambrecht die Aktion.
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