Fachkräftemangel: Flexible Arbeitszeiten als Lösung?
Bundesweit herrscht Fachkräftemangel, und zwar in verschiedenen Branchen. Auch in den Apotheken ist qualifiziertes Personal rar gesät und der Nachwuchs fehlt vielerorts. Die Gründe dafür sind vielfältig. Doch fest steht: Es braucht geeignete Strategien, um gegenzusteuern. Chef:innen setzen gegen den Fachkräftemangel vor allem auf flexible Arbeitszeiten, wie eine aktuelle Befragung zeigt.
Das Problem des Fachkräftemangels verschärft sich zunehmend und ist hierzulande im internationalen Vergleich sogar am größten. Das Gesundheitswesen gehört dabei zu den am stärksten betroffenen Branchen. Dort herrscht in knapp neun von zehn Unternehmen (89 Prozent) demnach Fachkräftemangel. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Manpower Group, für die zwischen dem 1. und 31. Oktober 2024 allein hierzulande mehr als 1.000 Arbeitgebende befragt wurden.
Flexible Arbeitszeiten, Weiterbildung und Gehaltsplus gegen Fachkräftemangel
Um hier gegenzusteuern, sind wirksame Maßnahmen gefragt. Doch wie sehen diese aus? Auch das sollten Chef:innen in der Umfrage angeben. Dabei zeigt sich: Als Mittel Nummer eins gilt Flexibilität. So setzen mehr als vier von zehn Teilnehmenden (27 Prozent) gegen den Fachkräftemangel unter anderem auf flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit von Teilzeitarbeit für ihre Angestellten. Auch die Weiterqualifizierung und Umschulung aktueller Mitarbeiter:innen ist bei knapp jedem vierten Betrieb (23 Prozent) ein Thema.
Und auch wenn klar ist, dass Geld allein nicht glücklich macht, kann ein Gehaltsplus für zusätzliche Motivation sorgen. Kein Wunder, dass rund jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) Lohnerhöhungen als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel nutzt. Auf der anderen Seite geben 11 Prozent der Chef:innen an, keine Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel zu ergreifen.
PTA-Mangel in den Apotheken: Beruf aufwerten
Auch PTA bleibt weiterhin ein Engpassberuf, wie eine Analyse der Bundesagentur für Arbeit im letzten Sommer gezeigt hat. Eine offene PTA-Stelle bleibt demnach im Median rund zwei Monate unbesetzt. Ein Grund: die mangelnde Attraktivität aufgrund geringer Bezahlung und Aufstiegschancen. So gehört PTA zu den am schlechtesten bezahlten Berufen. Immer mehr Kolleg:innen wandern daher in andere Branchen ab und Nachwuchskräfte fehlen, wie auch die Bundesvorsitzende des BVpta, Anja Zierath, zuletzt deutlich gemacht hat. Es brauche daher ein generelles Aufwerten des Berufs.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Impf-„Beifang“ für Apotheken
„Die beste Krankheit für die Krankenkassen ist die, die nicht entsteht“, so Anne-Kathrin Klemm. Für die Vorsitzende des BKK-Dachverbandes muss …
PTA fällt nachträglich durch Abschlussprüfung
In Thüringen durchlebte eine PTA-Auszubildende den reinen Horror: Ihre bereits bestandene schriftliche Abschlussprüfung wurde nachträglich aberkannt, daher musste sie ihr …
ePA: Kaum Widerspruch gegen Nutzung
Befunde, Medikamente, Laborwerte – gespeichert in einer elektronischen Patientenakte, auf die Praxen, Kliniken und Apotheken zugreifen können. Das kommt nach …