Erster Mutationstest erkennt bis zu 20 Virusvarianten
Ob B.1.1.7, B.1.351 oder P.1 – Corona-Mutationen sind vielerorts auf dem Vormarsch. Vor allem die britische Variante B.1.1.7 macht allein hierzulande schon fast die Hälfte aller Neuinfektionen aus, wie das Robert Koch-Institut letzte Woche in einem neuen Bericht bekanntgab. Ende Februar war der Anteil noch halb so groß. Der erste Mutationstest soll nun innerhalb kürzester Zeit Infektionen mit Mutationen von SARS-CoV-2 erkennen.
Die Corona-Neuinfektionen steigen wieder – auch aufgrund der rasanten Ausbreitung von Mutationen wie B.1.1.7. Um festzustellen, ob sich eine infizierte Person mit einer der neuen Virus-Varianten angesteckt hat, braucht es mittels Virus-Sequenzierung derzeit zwischen ein bis zwei Wochen. Aus Kosten- und Kapazitätsgründen würden außerdem zurzeit nur etwa sechs Prozent aller positiven Corona-Proben auch sequenziert, erklärt das Frankfurter Laborunternehmen Ingenium Labs. Mit seinem „Ingenium COVID-19 PCR Express-Test-Service“ und dem unter dem Namen „M20“ geführten Mutationstest will das Unternehmen nun Abhilfe schaffen.
Mutationstest soll Ergebnis in 48 Stunden liefern
Bei „M20“ handelt es sich um einen Gurgeltest zur Selbstentnahme. Dieser soll mittels Massenspektrometrie auch „eine unkomplizierte Schnellidentifizierung von Corona-Varianten möglich“ machen und dabei „mindestens fünfmal schneller als die Corona-Sequenzierung“ sein, heißt es in einer Pressemitteilung. So wirbt das Unternehmen damit, den „weltweit ersten COVID-19-Virus-Varianten-Express-Test“ auf den Markt gebracht zu haben. Entwickelt wurde der Test von der in Kaiserslautern ansässigen Firma Seq-IT.
Nach Firmenangaben soll der Test selbst bei einem geringen Maß an Virusmaterial präzise Ergebnisse liefern und alle relevanten sowie mögliche künftige Varianten nachweisen, um ein „flächendeckendes Screening von Virus-Varianten zu ermöglichen“. Dafür nehmen Nutzer:innen bei sich selbst eine Speichelprobe, die von einem medizinischen Spezialkurier abgeholt wird. Anschließend erfolgt die Untersuchung im Labor – sowohl auf SARS-CoV-2 generell als auch auf 20 kritische Mutationen. Ein Ergebnis soll nach Probennahme innerhalb von einem Tag vorliegen. Dafür erhalten Testpersonen per E-Mail eine Benachrichtigung, dass das Ergebnis vorliegt. Dieses kann dann über ein Passwort abgerufen werden. Patient:innen mit einem positiven Testergebnis erfahren nach einem weiteren Tag, ob sie sich mit einer Virus-Mutation angesteckt haben. Dieses Resultat wird auch an das Robert-Koch-Institut übermittelt. Der Preis für den Mutationstest beläuft sich auf 139 Euro.
„Der neue Test gibt jeder Person, die sich testen lässt, bei positivem Testergebnis innerhalb eines Tages präzise Auskunft darüber, ob, und mit welcher der neuen Virus-Varianten sie sich angesteckt hat“, so das Unternehmen. Damit könne „wertvolle Zeit im Wettlauf gegen die Ausbreitung von Virus-Varianten gewonnen werden“. Ein weiterer großer Vorteil: Die neue Technologie ermögliche es, auch neue Virus-Varianten schnell mit in das Spektrum aufzunehmen und somit ebenso nachzuweisen.
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