Geimpft und genesen – ist eine Auffrischimpfung bei hohem Antikörperspiegel nötig – sollten vor der Corona-Impfung die Antikörper bestimmt werden? Die Antwort liefert das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinen FAQ zur Corona-Impfung. „Fälschlicherweise nehmen viele Menschen an, dass bei hohem Antikörperspiegel nach der Grundimmunisierung gegen COVID-19 oder einer SARS-CoV-2-Infektion keine (Auffrisch-)Impfung verabreicht werden sollte. Das ist jedoch nicht korrekt.“
Wer eine Corona-Infektion durchmacht oder gegen SARS-CoV-2 geimpft wurde, entwickelt spezifische Antikörper. Nachweisbar sind diese aber in der Regel erst ein bis zwei Wochen nachdem Symptome aufgetreten sind. Daher sind die Tests weder geeignet, um abzuklären, ob aktuell eine Infektion vorliegt, noch dafür, wann die Person infiziert war. Fest steht, Antikörper sind oft noch Wochen oder Monate nach einer Infektion nachweisbar, allerdings nimmt die Menge im Laufe der Zeit ab – vor allem bei Personen mit mildem Verlauf.
Sollten Genesene und/oder bereits Geimpfte vor der erneuten Corona-Impfung die Antikörper bestimmen lassen?
Das RKI erteilt eine Absage. Es sei falsch, zu denken, dass bei hohem Antikörperspiegel nach der Grundimmunisierung oder einer Infektion keine (Auffrisch-)Impfung verabreicht werden sollte. Der Grund: „Es ist nicht bekannt, ab welchem Wert von einem ausreichenden Schutz vor der Erkrankung ausgegangen werden kann. Es ist daher auch nicht empfohlen, vor der Verabreichung der (Auffrisch-)Impfung mittels serologischer Antikörpertestung zu prüfen, ob weiterhin ein Schutz vor COVID-19 besteht. Sicherheitsbedenken für eine (Auffrisch-)Impfung bei noch bestehender Immunität gibt es nicht“, so die Expert:innen.
Sollte der Impferfolg mittels Antikörperbestimmung überprüft werden?
Eine generelle Empfehlung zur Überprüfung spricht die Ständige Impfkommission nicht aus. Es gibt jedoch eine Ausnahme – die serologische Antikörpertestung von schwer immundefizienten Personen mit einer erwartbar stark verminderten Impfantwort.
„Bisher ist für die Prüfung des Impferfolgs bei Geimpften kein einheitliches serologisches Korrelat definiert. Daher existiert auch bisher kein Schwellenwert, ab dem eine Immunität angenommen werden kann. Eine generelle serologische Überprüfung der Immunantwort ist daher nicht empfohlen.“ Außerdem wird unabhängig vom Vorhandensein von Antikörpern nach einer Impfung eine zelluläre Immunität aufgebaut.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Wirkstoff ABC: Solifenacin
Von A wie Amoxicillin, über B wie Budesonid bis Z wie Zopiclon: Die Liste der Wirkstoffe ist lang. Aber kennst …
Neue Nebenwirkung bei Sartanen
Sartane – Angiotensin-II-Rezeptorblocker – gehören zu den am häufigsten verschriebenen Wirkstoffen zur Behandlung von Bluthochdruck. Auch bei Herzinsuffizienz finden Valsartan …
Paracetamol: Fachinfo mit neuer Nebenwirkung
Die Fachinformation Paracetamol-haltiger Arzneimittel soll angepasst werden, lautet der Beschluss des Ausschusses für Risikobewertung im Bereich Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen …