EMA zu Vaxzevria: Nutzen-Risiko-Verhältnis bleibt positiv
Keine Enschränkungen für Vaxzevria (AstraZeneca): Auch wenn die Expert:innen der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) einen möglichen Zusammenhang zwischen sehr seltenen Fällen von Thrombosen und der Impfung mit Vaxzevria feststellen konnten, sei der Nutzen größer als das Risiko. Die EMA empfiehlt weiterhin den Einsatz der AstraZeneca-Vakzine für alle Personen ab 18 Jahren.
Die EMA bestätigt Vaxzevria weiterhin ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis. Am Mittwoch kam der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich Pharmakovigilanz (PRAC) der EMA zu dem Schluss, dass Blutgerinnsel im Zusammenhang mit einer geringen Zahl an Blutplättchen als sehr seltene Nebenwirkungen von Vaxzevria aufgeführt werden sollten.
Die meisten Fälle wurden derzeit bei Frauen unter 60 Jahren innerhalb von zwei Wochen nach der Impfung dokumentiert. Spezifische Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht oder Vorerkrankungen wurden anhand der aktuell vorliegenden Daten nicht bestätigt.
Impflinge, die mit Vaxzevria immunisiert wurden, sollen sofort einen Arzt aufsuchen, wenn sie folgende Symptome bemerken:
- Kurzatmigkeit
- Schmerzen in der Brust
- Schwellung im Bein
- anhaltende Bauchschmerzen
- neurologische Symptome, einschließlich schwerer und anhaltender Kopfschmerzen oder verschwommener Sicht
- Blutflecken unter der Haut.
Die sehr seltene Nebenwirkung ist vermutlich auf eine vom Impfstoff ausgelöste Immunantwort zurückzuführen, die zu einer atypischen Heparin-induzierten Thrombozytopenie-ähnlichen Störung führen kann.
Derzeit sei es zwar nicht möglich, bestimmte Risikofaktoren zu identifizieren, jedoch stehe fest, dass der Nutzen von Vaxzevria gegenüber den Risiken weiterhin überwiege. Der Impfstoff verhindere wirksam eine Covid-19-Erkrankung und reduziere Krankenhausaufenthalte und Todesfälle, so die Expert:innen der EMA.
Hierzulande werden allerdings Einschränkungen empfohlen. Vaxzevria wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Personen 60+ empfohlen. Der Impfstoff kann jedoch auch bei Jüngeren verimpft werden. Möglich ist dies nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoakzeptanz nach sorgfältiger Aufklärung.
Personen unter 60 Jahren, die bereits Vaxzevria als erste Dosis erhalten haben, sollen anstelle der zweiten Vaxzevria-Impfdosis von AstraZeneca eine Dosis eines mRNA-Impfstoffs mit einem Abstand von zwölf Wochen nach der Erstimpfung erhalten. Hintergrund hierfür sei, dass der von einer einmaligen AstraZeneca-Impfung ausgelöste Schutz nach zwölf Wochen abzunehmen beginne.
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