Bald ist es wieder soweit und die Fastenzeit steht vor der Tür. Für viele Menschen Grund genug, dem Körper etwas Gutes zu tun. Beim Fasten hast du unzählige Methoden zur Auswahl. Wir verraten dir, was es mit Heilfasten und Co. auf sich hat und welche Tipps es dabei gibt.
Das Wichtigste gleich vorab: Fasten soll nicht als Blitzdiät zum schnellen Abnehmen dienen. Vielmehr geht es oftmals darum, Körper und Geist in gewisser Weise von Giftstoffen zu befreien, indem du eine Zeit lang auf bestimmte Dinge verzichtest. Als Nebeneffekt verlierst du währenddessen häufig auch etwas Gewicht.
Der Nachteil ist jedoch, dass die Pfunde schnell wieder auf den Hüften sind, sobald du zu deinen regelmäßigen Ernährungsgewohnheiten zurückkehrst. Wenn du möglichst effektiv und langfristig Kilos verlieren möchtest, solltest du dich somit eher für eine von zahlreichen Diät-Varianten entscheiden.
Heilfasten für eine intensive „Reinigung“ des Körpers
Die wohl radikalste Form des Fastens ist das Heilfasten. Hierbei verzichtest du im Grunde komplett auf feste Nahrung. Neben dem Saftfasten gibt es verschiedene Methoden:
Buchinger-Heilfasten
Diese Methode des Heilfastens basiert darauf, dass du dich über einen bestimmten Zeitraum ausschließlich von Wasser, Tee, Gemüsebrühe und wenigen Obst- und Gemüsesäften ernährst. Achte bei allen Flüssigkeiten darauf, sie langsam zu löffeln und „durchzukauen“. Das Buchinger-Heilfasten solltest du daheim, ohne ärztliche Begleitung maximal eine Woche lang durchziehen. Für ein längeres Fasten empfiehlt sich der Besuch einer Spezialklinik und in jedem Fall die Absprache mit einem Arzt.
Bevor du von heute auf morgen auf feste Nahrung verzichtest, solltest du deinen Körper außerdem auf den Verzicht vorbereiten. Dazu startest du mit zwei sogenannten Entlastungstagen, an denen du nur leichte Kost wie gedünstetes Gemüse mit Reis und Co. zu dir nimmst. Anschließend reinigst du deinen Darm – entweder mit einer Darmspülung oder mit Bitter- oder Glaubersalz aus der Apotheke.
F.-X.-Mayr-Kur
Eine weitere Möglichkeit zum Heilfasten ist die sogenannte F.-X.-Mayr-Kur. Diese basiert auf den drei Phasen der Schonung, Säuberung und Schulung des Verdauungssystems. Daher ist die Methode auch auf drei Wochen angelegt. In der ersten Woche startest du nach einer Darmsäuberung mit Phase eins, dem Tee- und Wasserfasten, bei dem du nur ungesüßten Tee und Wasser zu dir nimmst.
Anschließend folgt Phase zwei: die Semmeldiät. Hierbei isst du jeden Tag zum Frühstück ein nicht mehr ganz frisches Brötchen, das du 40- bis 60-mal kaust, bevor es heruntergeschluckt wird. Das soll dabei helfen, dich an ein langsames und bewusstes Essen zu gewöhnen. Zudem entlastest du damit den Darm. Nach den Brötchen setzt du in Phase drei auf Schonkost mit viel Gemüse, Obst, Kräutern und nur wenig Salz, Fett und Fleisch. Achte währenddessen auf eine Flüssigkeitszufuhr von drei bis fünf Litern und eine tägliche Bauchmassage, um die Verdauung zu fördern.
Wichtig: Die Darmreinigung mittels Bittersalz empfiehlt sich vor allem für den Beginn der Fastenkur zur einmaligen Anwendung, da das Salz stark abführend wirkt und für eine gründliche Reinigung des Darms sorgt. Zur Einnahme löst du zwischen 20 und 40 g Salz in 500 ml lauwarmem Wasser und trinkst die Lösung anschließend langsam und in kleinen Dosen. Die Wirkung setzt etwa eine bis drei Stunden nach der Einnahme ein. Tipp: Die Salzlösung bekommt du besser herunter, wenn du zwischendurch in eine Zitrone beisst oder etwas Pfefferminztee trinkst.
Vor- und Nachteile des Heilfastens
Die Meinungen zum Thema Heilfasten gehen bei Experten teilweise weit auseinander. Während einige darin eine generelle Stärkung für den Körper sehen, weisen Kritiker vor allem auf die gesundheitlichen Risiken hin. Hier findest du einige Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile
- Der Verdauungstrakt wird intensiv gereinigt und von Giftstoffen befreit.
- Durch das Entgiften wird die Verdauung reguliert und der Blutdruck normalisiert.
- Oftmals dient das Fasten als Anstoß für eine Veränderung der Ernährung.
Nachteile
- Durch den Verzicht auf feste Nahrung fehlen dem Körper wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Fettsäuren.
- Der Gewichtsverlust basiert meist auf einem Muskelabbau, der auch die Herzmuskeln betreffen kann.
- Die Umstellung des Körpers braucht Zeit und besonders zu Beginn treten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Co. auf.
Tipp: Fasten ist natürlich nicht nur auf Lebensmittel beschränkt. Vielmehr kannst du auch auf Genussmittel wie Alkohol oder Zigaretten verzichten. Auch die Einschränkung der Handy- oder Internetnutzung ist eine Option.
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