Seit 1. September sollen alle Apotheken E-Rezepte beliefern können. Der Großteil der E-Rezepte kommt bislang in Papierform in die Apotheke. Bislang wurden mehr als 360.000 E-Rezepte (Stand: 6. Oktober 2022 laut TI-Dashboard der gematik) in den Apotheken erfolgreich eingelöst – die Bedenken werden weniger, wie eine aktuelle aposcope-Befragung unter den Kolleg:innen zeigt.
61 Prozent der Apotheker:innen und PTA geben an, bereits ein E-Rezept verarbeitet zu haben. Kein Wunder, sind ja 92 Prozent nach eigenen Angaben E-Rezept ready.
Doch noch immer hat nicht jede/r Kolleg:in ein E-Rezept beliefert – 65 Prozent der von aposcope befragten Apotheker:innen und PTA wurde zwar bereits ein E-Rezept vorgelegt. Doch nicht jede/r konnte die Verordnung auch beliefern. Daraus ergeben sich 61 Prozent, die eine elektronische Verordnung bereits verarbeitet haben. Vor rund vier Wochen waren es nur 47 Prozent.
E-Rezept: Abgabe in der Apotheke läuft problemlos
Und die Abgabe läuft gut – mehr als 80 Prozent der Befragten, die bereits E-Rezepte beliefert haben, geben an, dass die Verarbeitung gut bis sehr gut verlief. 77 Prozent derjenigen, bei denen die Verarbeitung gut lief, geben sogar an, dass es keine Probleme gab – somit wurden mehr als drei Viertel der E-Rezepte problemlos verarbeitet.
Der Mittelwert liegt bei 11 belieferten E-Rezepten – das sind zwei digitale Verordnungen mehr als vor rund vier Wochen.
Dabei könnte die Zahl größer sein, wenn man bedenkt, dass nur 25 Prozent der Kolleg:innen mit den Praxen aktiv zusammenarbeiten.
Was sind die Hürden beim E-Rezept?
44 Prozent der Kolleg:innen haben Probleme bei Rezeptkorrekturen. 24 Prozent sagen, dass es vermehrt zu Retaxationen kommt – Stichwort Dosierungsangabe – die ist ja kein Pflichtfeld beim E-Rezept. Kein Wunder, dass 82 Prozent der Befragten sagen, dass die Dosierungsangabe ein Pflichtfeld werden muss.
Auch die Abwanderung der Kundschaft zum Online-/Versandhandel ist bei 39 Prozent der befragten Kolleg:innen ein Thema. Hier ist der Wert in den vergangenen Wochen gesunken und lag bei etwa 50 Prozent.
Glauben die Apothekenteams an den Zeitplan der gematik?
aposcope liefert die Antwort, ob die Kolleg:innen an die festgesetzten Timings glauben. Die Mehrheit – knapp acht von zehn Kolleg:innen nimmt den Zeitplan der gematik, dass die Einführung des E-Rezeptes im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein soll, nicht ernst.
Ist das E-Rezept für die Vor-Ort-Apotheken eine Chance oder ein Killer?
Hier das Ergebnis: Die Inhaber:innen sehen zum Großteil schwarz – 72 Prozent sehen das E-Rezept als Apothekenkiller – das sind 10 Prozentpunkte weniger als Ende August. Die Angestellten sind positiver gestimmt – mehr als vier von zehn Kolleg:innen sehen im E-Rezept eine Chance.
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