Dos and Dont´s: „Muss ich damit zum/zur Ärzt:in?“
Die Apotheke ist für viele Menschen die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Beschwerden. Neben der Nachfrage nach bestimmten Arzneimitteln fällt dabei häufig auch die Frage, ob ein Arztbesuch nötig ist. Dann sind deine Expertise und in einigen Fällen auch starke Nerven gefragt. Wie du auf die Frage „Muss ich damit zum/zur Ärzt:in?“ am besten reagierst, verraten unsere Dos and Don´ts.
Dos
ApBetrO im Blick haben
Fest steht: Teil der Pflicht zur Information und Beratung gemäß § 20 Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) ist es auch, Patient:innen in bestimmten Fällen an eine Arztpraxis zu verweisen. Nämlich dann, wenn die Grenzen der Selbstmedikation erreicht sind. Im Zweifel heißt es also, die Frage „Muss ich damit zum/zur Ärzt:in?“ mit Ja zu beantworten.
Verständnis zeigen
Viele Patient:innen kommen mit ihren Beschwerden in die Apotheke, um unnötig lange Wartezeiten in der Arztpraxis zu umgehen. Daher sind sie nicht gerade erfreut, wenn du sie doch an eine/n Ärzt:in verweist. Hierfür solltest du Verständnis zeigen und ruhig erklären, warum ein Besuch in der Praxis aus deiner Sicht trotzdem unverzichtbar ist.
Auf das Bauchgefühl hören
Möchte ein/e Kund:in ein Präparat gegen seine/ihre Beschwerden haben, kommt es auf dein Bauchgefühl an. Kommen dir bei der Schilderung des/der Patient:in Bedenken, dass es sich beispielsweise nicht nur um eine harmlose Erkältung handelt, solltest du die Abgabe im Zweifel verweigern und an eine Arztpraxis verweisen.
Don´ts
Patient:in verunsichern
Suchen Patient:innen in der Apotheke deinen Rat für ihre Beschwerden, solltest du sie mit deinen Antworten nicht zusätzlich verunsichern. Halte dich also mit Spekulationen über mögliche Ursachen und Co. zurück und triff möglichst klare, sachliche Aussagen. Bist du dir unsicher, kannst du eine/n Kolleg:in hinzuziehen.
Sich selbst überschätzen
Als Apothekenangestellte:r hast du eine hohe Fachkompetenz. Dennoch hat auch diese ihre Grenzen. Daher solltest du dich selbst nicht überschätzen, sondern akzeptieren, wenn du ab einem gewissen Punkt nicht mehr weiterkommst und die Frage „Muss ich damit zum/zur Ärzt:in?“ bejahen.
„Breitschlagen“ lassen
In einigen Fällen möchten Kund:innen den Verweis an eine Arztpraxis nicht akzeptieren und versuchen, dich doch noch umzustimmen. Davon solltest du dich jedoch nicht beeindrucken lassen, sondern standhaft bleiben – besonders, wenn du ernsthafte Bedenken, beispielsweise wegen einer möglichen Verschlimmerung der Beschwerden, hast.
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