Doppelte Stärke: Boxagrippal kommt forte
Angelini erweitert das Boxagrippal Portfolio um Boxagrippal forte. Zum Monatsbeginn wurden die Tabletten in doppelter Dosierung gelistet.
Der Herbst naht und mit ihm traditionell die Erkältungssaison. Gegen verstopfte Nasen, erkältungsbedingte Schmerzen und Fieber kommt Boxagrippal forte mit 400 mg Ibuprofen und 60 mg Pseudoephedrin neu in die Apotheken. Der Abverkauf läuft bereits. Bislang war das Arzneimittel in halber Dosierung zu 200 mg Ibuprofen und 30 mg Pseudoephedrin als Tabletten und auch als Saft auf dem Markt.
Wer, wann, wie? Boxagrippal forte ist zur symptomatischen Behandlung von Schnupfen sowie Nasennebenhöhlenentzündung verbunden mit Kopfschmerzen, Fieber und erkältungsbedingten Schmerzen ab einem Alter von 15 Jahren indiziert. Das Kombi-Präparat sollte nur angewendet werden, wenn die Betroffenen sowohl unter Schmerzen als auch einer verstopften Nase leiden. Tritt nur ein Symptom auf, ist ein Monopräparat zu bevorzugen.
Das Arzneimittel ist zur Kurzzeitbehandlung angezeigt und die Behandlungsdauer auf bis zu fünf Tage begrenzt. Betroffene ab einem Alter von 15 Jahren können maximal dreimal täglich im Abstand von sechs Stunden eine Tablette zu einer Mahlzeit einnehmen. Die Tabletten sind nicht teilbar.
Kontraindiziert ist Boxagrippal forte in Kombination mit anderen gefäßverengenden Arzneimitteln (Vasokonstriktoren) – sowohl systemisch (Phenylephrin, Ephedrin) als auch lokal (Xylometazolin, Oxymetazolin) sowie unter Methylphenidat. Der Grund: In seltenen Fällen kann es zu einem plötzlichen Blutdruckanstieg kommen – Stichwort hypertensive Krise. Außerdem sollte die Erkältungskombi nicht angewendet werden, wenn die Patient:innen mit nicht-selektiven Monoamin-Oxidase-Hemmern wie beispielsweise Tranylcypromin behandelt werden. Vorsicht ist bei Asthmatiker:innen geboten. Bluthochdruck und Engwinkelglaukom sprechen ebenfalls gegen eine Anwendung.
Boxagrippal forte: Wirkstoffcheck
Ibuprofen gehört zur Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika und wird zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen angewendet. Der Wirkmechanismus ist auf eine nicht-selektive Hemmung der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2 zurückzuführen. Dosiert wird in Abhängigkeit vom Körpergewicht beziehungsweise Alter, in der Regel mit 7 bis 10 mg/kg als Einzeldosis, bis maximal 20 bis 30 mg/kg als Tagesgesamtdosis. Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren und Erwachsene nehmen als Einzeldosis 200 bis 400 mg ein, wobei die Tageshöchstdosis bei 1.200 mg Ibuprofen liegt. Die Halbwertszeit von Ibuprofen liegt bei etwa zwei bis drei Stunden.
Pseudoephedrin besitzt gefäßverengende Eigenschaften. Das Sympathomimetikum wirkt außerdem stimulierend und schüttet verstärkt Katecholamine aus, während es deren Wiederaufnahme hemmt. Als lipophiler Arzneistoff kann Pseudoephedrin die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Die Halbwertszeit von Pseudoephedrin beträgt etwa 9 bis 16 Stunden. Die Tageshöchstdosis von Pseudoephedrin liegt bei 180 mg.
Achtung: Die Kombi kann zu Schwindel und/oder verschwommenem Sehen führen. Das Führen von Maschinen und Fahrzeugen kann vorübergehend eingeschränkt sein.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Arbeitszeiterfassung: Ärger vorprogrammiert?
Die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung ist flächendeckend umzusetzen. Das hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) vor knapp drei Jahren entschieden. Auch zum Wie …
Verbandstoffe: Abgabe an Praxen dokumentieren
Alle Vertriebsstufen von Medizinprodukten sollen rückverfolgbar sein. Dazu ist eine Dokumentation unerlässlich. Betroffen sind auch die Apotheken, und zwar nicht …
Pille danach: Erstattung altersunabhängig
Seit zehn Jahren sind Levonorgestrel und Ulipristalacetat rezeptfrei erhältlich. Doch die „Pille danach“ kann auch zulasten der Kasse verordnet werden. …