Etwa 14 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter dem Reizdarmsyndrom. Mindestens jeder Sechste ist somit im Alltag von Blähungen, Krämpfen, Durchfall, Verstopfung oder Bauchschmerzen beeinträchtigt. Die genaue Ursache der vielfältigen Beschwerden ist jedoch noch ungeklärt. Für die Selbstmedikation ist mit „Doppelherz bei Reizdarm“ ein weiteres Medizinprodukt im Markt.
Was steckt drin?
- Zeolith (Klinoptilolith): Das Naturmineral aus Vulkangestein wird vom Körper nicht aufgenommen und kann auf dem Weg durch den Magen-Darm-Trakt Schadstoffe binden, Darmgase absorbieren und über den Stuhl wieder ausscheiden.
- Kamillenextrakt
- Eibischextrakt
- Aloe Vera
- tyndallisiertes Lactobacillus plantarum
- ätherisches Süßfenchelöl und Kümmelöl
Wofür wird das Produkt angewendet?
Doppelherz bei Reizdarm wird zur unterstützenden Behandlung des Reizdarm-Syndroms bei Symptomen wie Blähungen, Verstopfung, Durchfall oder Bauchschmerzen angewendet.
Wirkmechanismus
Laut Hersteller besitzt das Medizinprodukt eine schützende mechanische Wirkung und kann Darmgase absorbieren sowie einen Schutzfilm auf der Darmschleimhaut bilden. Der mucoadhäsive Film soll die Schleimhaut vor dem Kontakt mit Reizstoffen schützen und die Aufnahme von Schadstoffen verhindern.
Anwendung
Pro Tag sollen Betroffene ab einem Alter von zwölf Jahren zweimal täglich eine Tablette zwischen oder vor den Mahlzeiten einnehmen. Die übliche Behandlungsdauer von zwei bis sechs Wochen kann in Abhängigkeit von der Intensität des Reizdarmsyndroms verlängert oder bei wiederkehrenden Symptomen wiederholt werden.
Reizdarm
Die Funktionsstörung tritt in der Regel zwischen 20. und 30. Lebensjahr auf. Mediziner sprechen von einem Reizdarmsyndrom, wenn folgende Parameter zutreffen:
- die typischen Symptome wie Blähungen und Bauchschmerzen bestehen länger als drei Monate und gleichzeitig ist der Stuhl verändert
- die Lebensqualität der Betroffenen ist aufgrund der Beschwerden spürbar beeinträchtigt
- es gibt keine Hinweise, dass die Beschwerden auf eine andere Erkrankung zurückzuführen sind.
Außerdem wird in verschiedene Typen in Abhängigkeit von der Veränderung des Stuhls und der Intensität weiterer Beschwerden unterteilt:
- Typ I: Durchfälle sind das dominante Problem
- Typ II: Verstopfung ist das vorherrschende Problem
- Typ III: Diarrhoe und Obstipation treten im Wechsel auf
- Typ IV: Blähsucht/Schmerz sind die vorherrschenden Beschwerden. Es kommt zu einer vermehrten Gasbildung ohne das diese abgehen. Schmerzen sind schließlich die Folge.
Der Darm ist nicht organisch krankhaft verändert. Auslöser der Beschwerden können unter anderem außergewöhnliche psychische Belastungen wie Stress oder Angst sein, die auf den Magen-Darm-Trakt schlagen. Vermutet wird zudem, dass der Darm der betroffenen Patienten empfindlicher auf Dehnung reagiert und so Mikroentzündungen entstehen, die Ursache der Beschwerden sind.
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