Zugegeben, die Einführung des E-Rezeptes verläuft holprig und doch führt am elektronischen Rezept kein Weg vorbei, um die Apotheke zukunftsfähig zu machen. Welche Aspekte die Apotheke der Zukunft außerdem erfüllen muss, zeigt eine aktuelle aposcope-Befragung. Achtung, Spoiler: Kleine Apotheken sind ein Auslaufmodell. Was aber ist das neue Normal?
Kommissionierautomat, Rezeptscanner, digitale Preisschilder, Webseite und Social Media-Auftritt: Apotheken können Digitalisierung, und zwar schon seit vielen Jahren – auch wenn nur knapp die Hälfte der Kolleg:innen in der Digitalisierung eine Chance sieht. Ausruhen können sich die Kolleg:innen allerdings nicht, denn um zukunftsfähig zu bleiben, führt beispielsweise an der Verarbeitung von E-Rezepten kein Weg vorbei – sagen 82 Prozent der von aposcope befragten Apotheker:innen und PTA. Derzeit können allerdings nur 61 Prozent diesen Aspekt erfüllen, trotz Rollout seit dem 1. September.
Apotheke der Zukunft
Welche Dinge werden in Zukunft noch unerlässlich sein? Was wird das neue Normal? Wie sieht die Apotheke der Zukunft aus? Hier die Antworten: Apotheken-Website (62 Prozent), Angebot pharmazeutischer Dienstleistungen (56 Prozent), Apotheken-App (52 Prozent), Online-Shop (35 Prozent), 24h-Abholautomat (23 Prozent), E-Couponing (18 Prozent), Telepharmazie (17 Prozent) und Homeoffice-Möglichkeit (15 Prozent).
Fest steht: Die Digitalisierung ist eine große Herausforderung für die Apotheken – sagen 83 Prozent der befragten Apotheker:innen und PTA. Hinzukommt, dass 90 Prozent der Kolleg:innen der Meinung sind, dass die Kernkompetenz der Apotheke die Arzneimittellogistik ist und bleibt.
Impfen in der Apotheke: Voll normal?
Dass in Apotheken geimpft wird, hätten sich neun von zehn Kolleg:innen vor fünf Jahren nicht vorstellen können. Und doch machen nicht alle Apotheken mit. Stand jetzt impfen 16 Prozent der befragten Kolleg:innen gegen Corona – 19 Prozent planen, in das Impfgeschehen einzusteigen. Gegen Grippe impfen 11 Prozent der Befragten und 23 Prozent planen, im Herbst gegen Influenza zu impfen.
Der Apothekenbus als Alternative
Die Zahl der Apotheken ist weiterhin im Sinkflug. Dass kleine Apotheken nicht zukunftsfähig sind, sagen 57 Prozent der Befragten. Wie aber soll dann die Versorgung auf dem Land gesichert werden? Eine Möglichkeit ist die „Mobile Apotheke/der Apotheken-Bus“. Dass diese Option in den nächsten fünf Jahren die Arzneimittelversorgung im ländlichen Raum sichern muss, sagt knapp die Hälfte der Befragten.
Und auch der Nachwuchs fehlt – Die Vor-Ort-Apotheke muss sich neu aufstellen, um an Attraktivität für den personellen Nachwuchs zu gewinnen, sagen 92 Prozent der Kolleg:innen.
Zur Methodik: An der aposcope-Befragung „Das neue Normal“ haben am 29. und 30. August 2022 insgesamt 306 Apotheker:innen und PTA teilgenommen.
Mehr aus dieser Kategorie
„Bleibe-Prämie“ in der Apotheke: Was gilt?
In vielen Apotheken ist das Personal knapp und gute Mitarbeitende sind schwer zu finden. Kein Wunder, dass Chef:innen einiges versuchen, …
Gewinnspiele in der Apotheke: Was ist erlaubt?
In der Adventszeit hält der Einzelhandel zahlreiche Highlights für Verbraucher:innen bereit, um den Umsatz anzukurbeln. Auch Apotheken versuchen mitunter, Kund:innen …
Elternzeit: Erlaubnis der Apothekenleitung Pflicht?
Mit der Elternzeit können sich Mütter und Väter eine berufliche Auszeit ermöglichen, um sich um ihren Nachwuchs zu kümmern – …