Diagnose Schwangerschaft (Teil 3): Mutterbänder – als hätte ich meine Tage
Ich war ungefähr in der achten Schwangerschaftswoche, als ich morgens beim Aufschließen der Apotheke versehentlich die Alarmanlage auslöste und zeitgleich mit starkem Ziehen im Unterleib zu kämpfen hatte. Ganz so, als hätte ich Menstruationsbeschwerden. Nachdem ich mit rasendem Puls die Sirene deaktiviert hatte, war ich eigentlich schon bedient. Der Stress, die Schmerzen und die dazugehörige Ahnungslosigkeit, woher diese kamen, führten dazu, dass ich mich meiner Lieblingskollegin (Mama von Zwillingen) anvertraute und ihr sogleich mein Leid klagte. Sie nickt wissend. „Das sind die Mutterbänder. Das ist harmlos.“
Mutterbänder, bitte was?!
Ich gebe zu, ich war eine sehr schlecht informierte Schwangere. Die Mutterbänder, auch Ligamenta genannt, bestehen aus einem festen Bindegewebe und halten die Gebärmutter fest in ihrer Position – egal in welcher Lage sich der Körper gerade befindet. Verantwortlich für das unangenehme Ziehen in der Schwangerschaft sind das runde und das breite Mutterband.
Warum schmerzen Mutterbänder so?
Durch die sich vergrößernde Gebärmutter werden die Mutterbänder gedehnt. In der Literatur gibt es unterschiedliche Angaben darüber, wann das daraus resultierende Ziehen besonders zu spüren sein soll. Genannt werden oftmals die 17. und 24. Schwangerschaftswoche, da in dieser Zeit Wachstumsschübe des Fötus stattfinden. Die Intensität dieses Ziehens wird unterschiedlich stark wahrgenommen (ich bin eher ein Weichei) und kann bis in den unteren Rücken ausstrahlen. Schon in der Frühschwangerschaft wirken Zugkräfte auf die Ligamenta ein, sodass Unterleibsschmerzen auch zu dieser Zeit nicht ungewöhnlich sind.
Und was kann ich dagegen tun?!
Schmerzen sind oftmals ein Warnsignal des Körpers und gerade in der Schwangerschaft sollte man besonders auf ihn hören. Das Ziehen kann ein Zeichen dafür sein, dass etwas Ruhe und Entspannung nötig sind. Daher ist eine kurze Pause, am besten in einer liegenden Position, oft schon ausreichend, um die Beschwerden zu lindern. Wärme hilft ebenfalls bei der Entspannung. Außerdem kann ein Stützgürtel hilfreich sein und zur Entlastung empfohlen werden. Bei stärkeren Beschwerden können auch während der Schwangerschaft bestimmte Schmerzmittel ohne Risiken für das Ungeborene eingenommen werden. Schüssler-Salz Nr. 7 kann unterstützend wirken.
Achtung: Wärmflaschen sollen warm, aber nicht heiß verwendet werden!
Kein Risiko eingehen
Um eine mögliche Schwangerschaftskomplikation oder eine andere Ursache auszuschließen, sollte bei stark empfundenen Schmerzen oder gleichzeitig auftretendem Fieber, Erbrechen, Durchfall, Brennen beim Wasserlassen und Blutungen auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Das Ziehen im Unterleib hat mich schon eine Zeit lang und wiederkehrend während der Schwangerschaft begleitet. Mir haben während der Arbeitszeit in der Apotheke Wärmeauflagen gut geholfen. Abends zu Hause habe ich mit dann eine Wärmflasche gemacht. Natürlich fälschlicherweise erstmal ordentlich heiß – wie schon erwähnt, ich war eine schlecht informierte Schwangere.
Willst du immer auf dem Laufenden sein und keine Nachricht mehr verpassen? Dann melde dich für unseren wöchentlichen Newsletter hier an ?.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Rabattvertrag nicht angezeigt: Kassen suchen Fehler bei Apotheken
Derzeit erreichen vereinzelte Schreiben von Krankenkassen die Apotheken, um auf angeblich fehlerhafte Meldungen zu Rabattverträgen hinzuweisen. Zudem werden Apotheken zur …
20. November: Kein TI-Zugang für alte Firmware
In wenigen Wochen wird bei Kartenterminals mit veralteter Firmware der Stecker gezogen. Ein Zugang zur Telematik-Infrastruktur (TI) wird ab dem …
Salbutamol-Austausch: Kein Rabattvertrag, aber Abgaberangfolge
Salbutamol-Sprays sind weiterhin nicht lieferbar. Knapp zwei Jahre dauert der Lieferengpass bereits an. Rabattverträge gibt es bei den Ersatzkassen zwar …












