Covid-19: Sind Erkrankte nach der Infektion immun?
In einer Bevölkerungsstudie untersucht das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) die Immunität in Braunschweig gegen Covid-19. Derzeit gehen die Experten davon aus, dass sich Patienten nach einer überstandenen Infektion nicht erneut mit SARS-CoV-2 infizieren können.
Nach einer SARS-CoV-2-Infektion können im Blut der betroffenen Patienten Antikörper gegen das neuartige Coronavirus nachgewiesen werden. Wie Untersuchungen der „Münchener Fallgruppe“ zeigen, bildete die Hälfte der Betroffenen bis zum siebten Tag nach Beginn der Symptome Antikörper. Nach zwei Wochen hatten alle Patienten Antikörper gegen SARS-CoV-2 produziert. Mit einsetzender Antikörperproduktion konnten die Wissenschaftler einen langsamen Abfall der Viruslast beobachten.
Antikörper bleiben lange Zeit erhalten und dienen als Nachweis für eine überstandene Infektion. „Es wird davon ausgegangen, dass sich Patienten nach einer durchgemachten Covid-19-Erkrankung nicht erneut mit SARS-CoV-2 infizieren können“, teilt das HZI mit. „Bisher liegen keine Daten vor, ob es jenseits der erfassten SARS-CoV-2-Infektionen eine unerkannte Covid-19-Immunität in der Bevölkerung gibt.“
Das HZI koordiniere eine Studie mit mehr als 100.000 anonymen Spenderseren, die auf Antikörper untersucht werden. So entstehe ein genaueres Bild der Immunität und der Pandemieentwicklung.
„Den Immunen könnte man eine Art Impfpass ausstellen, der es ihnen zum Beispiel erlaubt, von Einschränkungen ihrer Tätigkeit ausgenommen zu werden“, sagte Professor Gérard Krause, Leiter der HZI-Abteilung für Epidemiologie.
Wie lange Immunität besteht, erklärt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Thomas Kamradt: „Aller Voraussicht nach ist man nach Ansteckung mit dem Sars-CoV-2-Virus mindestens ein paar Jahre lang vor einer erneuten Infektion geschützt.“ Allerdings hänge die Zeit der erlangten Immunität vom Abfall des Antikörper-Titers ab, denn je mehr Antikörper im Körper vorhanden sind, desto größer ist der Schutz.
Behandlung im Off-Label-Use
Für die Behandlung von Covid-19 werden derzeit unter anderem Wirkstoffe angewendet, die in anderen Indikationsgebieten zugelassen sind und deren Sicherheitsprofil entsprechend bekannt ist. Die AMK hat eine Übersichtstabelle „Off-Label-Use Covid-19“ zu den einzelnen Wirkstoffen veröffentlicht, die über Neben- und Wechselwirkungen, Kontraindikationen und vieles mehr informiert.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Vitamin D bei Krebs: Sterberisiko sinkt
Vitamin D ist nicht nur als Sonnenvitamin, sondern auch als wahres Multitalent mit zahlreichen gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt. Nun haben Forschende …
Rückruf bei Emerade
Bei Emerade 300/500 Mikrogramm gibt es einen Rückruf auf Distributions- und Patientenebene. Beim Notfall-Pen gibt es Probleme bei der Nichtaktivierung …
Rezeptur 1×1: Zeitstempel im Hashwert
Ob Wirkstoffe, Zubereitung oder Wechselwirkungen – nicht nur bei der Beratung im HV, sondern auch in der Rezeptur ist dein …