Das neuartige Coronavirus hält die Welt in Atem und sorgt für Verunsicherung, auch unter den Schwangeren. Die Apotheke ist die erste Anlaufstelle für offene Fragen. Wir haben einige Fragen und Antworten für die Beratung von Schwangeren zusammengestellt.
Kann SARS-CoV-2 von der werdenden Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden?
Bislang liegen nur begrenzte Daten zu Infektionen von Schwangeren mit dem neuartigen Coronavirus vor. Kürzlich haben chinesische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „The Lancet“ erste Studienergebnisse veröffentlicht. Zu den Studienteilnehmerinnen zählen neun auf das Virus positiv getestete Schwangere, die zum Diagnosezeitpunkt im dritten Trimenon waren. Die gute Nachricht: Alle Frauen brachten ihre Kinder gesund zur Welt. Die Neugeborenen wurden per Kaiserschnitt geboren. Dass die Babys sich nicht mit SARS-CoV-2 infiziert haben, ergaben Untersuchungen von Fruchtwasser, Nabelschnurblut und Muttermilch (nach der ersten Laktation) sowie ein Rachenabstrich der Neugeborenen.
Das Fazit der Wissenschaftler: „Die Ergebnisse aus der kleinen Fallgruppe legen nahe, dass es derzeit keinen Beweis für eine intrauterine Infektion durch vertikale Übertragung bei Frauen gibt, die in der späten Schwangerschaft eine Covid-19-Pneumonie entwickeln.“
Was jedoch möglich ist, ist eine Übertragung per Tröpfcheninfektion von der Mutter auf das Neugeborene nach der Geburt.
Haben Schwangere ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe?
Laut Robert Koch-Institut (RKI) scheinen Schwangere nach bisherigen Erkenntnissen aus China kein erhöhtes Risiko im Vergleich zu nicht schwangeren Frauen mit gleichem Gesundheitsstatus zu haben. Auch bei Kindern wurde laut RKI bislang kein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf beobachtet.
Wie können sich Schwangere schützen?
Für Schwangere gelten grundsätzlich die gleichen Empfehlungen wie für den Rest der Bevölkerung. Allerdings sollte sich Schwangere gegen Influenza impfen lassen, so kann einer Infektion mit beiden Viren vorgebeugt werden.
Das A und O gegen das neue Coronavirus sind eine gute Händehygiene (Händewaschen mit Seife für mindestens 30 Sekunden sowie gegebenenfalls die Verwendung von Händedesinfektionsmitteln mit den Hinweisen „viruzid“, „begrenzt viruzid plus“ und „begrenzt viruzid“), Abstand zu Infizierten und das Einhalten der Husten- und Niesetikette.
Gesunde brauchen keine Atemschutzmasken. Ein Mundschutz ist vor allem für diejenigen wichtig, die eng mit Infizierten zusammenkommen, wie Ärzte in Kliniken. Zudem ist es sinnvoll, wenn Infizierte einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Hierbei ist vom sogenannten Fremdschutz die Rede, denn es kann das Risiko einer Ansteckung durch Tröpfchen verringert werden. Dazu muss der Schutz aber enganliegend sitzen, bei Durchfeuchtung gewechselt werden und darf während des Tragens nicht verschoben werden.
Laut RKI gibt es keine hinreichenden Belege dafür, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person, die ihn trägt, verringert.
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