Corona-Datenspende-App: Mehr als 300.000 Nutzer in einer Woche
Hände waschen, Abstand halten, Daten spenden: Seit dem 7. April 2020 stellt das Robert Koch-Institut (RKI) die Corona-Datenspende-App zur Verfügung. Innerhalb der ersten Woche haben sich bereits mehr als 300.000 Personen die App heruntergeladen, mit der Smartwatch oder dem Fitnessarmband verknüpft und ausgewählte Daten mit den Wissenschaftlern des RKI geteilt.
Die Nutzung der App ist freiwillig. Ziel ist es, ergänzende Daten darüber zu erhalten, wo und wie schnell sich das neuartige Coronavirus ausbreitet. Die Daten werden pseudonymisiert übertragen, somit kann das RKI die einzelnen Nutzer nicht identifizieren. Die App ist kein Test auf Covid-19 und dient auch nicht der Nachverfolgung von Kontaktpersonen, sondern kann dazu beitragen, Infektionsschwerpunkte besser zu erkennen und ein genaueres Bild über die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 zu gewinnen.
Wie funktioniert die App?
Die Corona-Datenspende-App wurde vom RKI gemeinsam mit dem eHealth-Unternehmen Thryve unter Einbeziehung des Bundesdatenschutzbeauftragten entwickelt. „Digitale Anwendungen können die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 sinnvoll ergänzen. Wir wünschen uns, dass sich viele Menschen beteiligen. Denn je mehr Menschen ihre Daten für eine Auswertung zur Verfügung stellen, desto genauer werden unsere Erkenntnisse zur Verbreitung des Coronavirus“, sagt RKI-Präsident, Professor Lothar H. Wieler.
So geht`s
- Corona-Datenspende-App installieren: Die App ist für iOs und Android in den jeweiligen App-Stores kostenlos zum Download verfügbar. Nutzer müssen einmalig Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht eingeben. Die Daten werden in groben Schritten (+/- 5 kg bzw. 5 cm) erfasst.
- Datenspende zustimmen
- Postleitzahl eingeben – diese benötigt das RKI, um die geographische Ausbreitung zu verstehen
- App mit der Fitnessuhr oder dem Fitnessarmband verbinden (die Datenspende-App unterstützt Geräte von Fitbit, Garmin, Polar, und Withings/Nokia sowie alle über Google Fit und Apple Health verbundenen Geräte)
Welche Daten werden übertragen?
Die User stellen den Wissenschaftlern Vitaldaten wie Ruhepuls, Körpertemperatur, Schlaf und Aktivitätsniveau zur Verfügung. Patienten mit einem akuten Ateminfekt zeigen eine deutliche Veränderung der Vitaldaten. So könne die Corona-Datenspende-App auch typische Covid-19-Symptome wie Fieber erkennen.
Die Daten werden vom RKI wissenschaftlich aufbereitet und fließen im Anschluss in eine Karte ein, die die regionale Verbreitung potenziell Infizierter bis auf die Ebene der Postleitzahl zeigen soll. Die Karte wird regelmäßig aktualisiert und veröffentlicht. „Wenn in einer ausreichend großen Stichprobe die Anzahl der symptomatischen Patienten erfasst werden kann, könnte uns das dabei helfen, früher Rückschlüsse auf Infektionsgeschehen, Verbreitung und auch auf die Wirksamkeit der bisherigen Maßnahmen zu ziehen“, so Wieler. In den USA hätten sich ähnliche Fallschätzungen auf Basis von Smartwatch- und Fitnessarmband-Daten in Grippewellen als sehr treffgenau erwiesen.
Die Auswertung einzelner Details hat bereits begonnen. Erste Ergebnisse werden in den nächsten Wochen erwartet.
Mehr Informationen rund um das neuartige Coronavirus findest du hier ?.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
KadeKliman: Cimicifuga gegen Wechseljahresbeschwerden
Traubensilberkerze ist aus der Behandlung von Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Co. nicht mehr wegzudenken. Zum Monatsbeginn listet Dr. Kade mit …
Amoxiclav-Suspension besser nicht mit Himbeersirup
Die Lieferengpässe bei Antibiotika-Säften halten an und die Rezepturherstellung ist unter Umständen eine Alternative – vorausgesetzt, es sind Ausgangsstoffe oder …
Dos and Don´ts: Wenn der/die Chef:in die Fassung verliert
In der Apotheke steht Stress an der Tagesordnung und manchmal liegen die Nerven einfach blank. Kein Wunder, dass der Geduldsfaden …