Die europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft zur Zeit einen Antrag der Impfstoffhersteller Pfizer und BioNTech für eine dritte Impfdosis gegen das Coronavirus. Das teilte die Behörde am Donnerstag in Amsterdam mit.
Dieser sogenannte Booster zum Schutz vor einer Corona-Infektion könnte vollgeimpften Personen ab 16 Jahren und frühestens sechs Monate nach der zweiten Impfdosis gespritzt werden. Nach Bewertung der vom Hersteller vorgelegten Daten will die EMA Anfang Oktober über den Antrag entscheiden.
Verschiedene Länder bieten bereits die dritte Impfdosis an, allerdings vorerst nur für Patient:innen mit einem besonders geschwächten Immunsystem.
Die Hersteller haben nach Angaben der EMA bisher noch keinen Antrag auf Zulassung von Impfstoffen für Kinder unter elf Jahren gestellt. Die Behörde erwartet jedoch, dass Pfizer erste Daten zur Prüfung Anfang Oktober übermittelt. Das Unternehmen Moderna wolle diese im November vorlegen. Die Impfstoffe beider Hersteller sind bisher als einzige auch für Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen.
Booster-Impfung, ja oder nein? Diese Frage wird seit Wochen diskutiert. Seit 1. September sind hierzulande Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus möglich. Anspruch haben zunächst vor allem Personen mit einer schwachen Immunantwort, Höchstbetagte, Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen sowie seit Neuestem beispielsweise auch Pflegekräfte und medizinisches Personal. Eine offizielle Empfehlung der Ständigen Impfkommission zur Auffrischimpfung gibt es bisher nicht. Laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung haben die Expert:innen jedoch einen Beschlussentwurf vorgelegt, wonach sie die Booster-Impfung Personen mit einer Immundefizienz empfehlen. Doch was bringt eine weitere Dosis mit Spikevax (Moderna) oder Comirnaty (BioNTech/Pfizer) überhaupt? Offenbar viel, wie Daten aus Israel zeigen. Die dort erfolgten Booster-Impfungen konnten das Infektionsrisiko um mehr als das Zehnfache senken.
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