Calciumantagonisten: AMK erweitert Äquivalenzdosistabellen
Aut-simile-Substitution: Ist ein wirkstoffgleiches Arzneimittel nicht lieferbar, dürfen Apotheken während der Corona-Pandemie ausnahmsweise in Rücksprache mit dem Arzt auf einen pharmakologisch-therapeutisch vergleichbaren Wirkstoff austauschen. Dazu ist die Abschätzung der Äquivalenzdosis unerlässlich. Die AMK hat ihre veröffentlichten Äquivalenzdosistabellen um eine weitere Stoffgruppe – die Calciumantagonisten – erweitert.
Soll ein Patient auf einen alternativen Wirkstoff einer bestimmten Substanzklasse umgestellt werden, sollte zunächst die Dosisäquivalenz zum bislang eingesetzten Arzneimittel abgeschätzt werden. Die Vergleichstabellen zu Äquivalenz- beziehungsweise Tagesdosen der AMK dienen dabei als Hilfestellung. Bislang wurden Tabellen zu ACE-Hemmern, Sartanen, Inhalativen Corticosteroiden, Protonepumpemhemmern, Triptanen, Statinen und Bisphosphonaten veröffentlicht. Diese werden sukzessive um weitere Stoffgruppen erweitert. Zuletzt kam für Calciumantagonisten eine Äquivalenzdosistabelle hinzu.
Calciumantagonisten
Calciumantagonisten werden zur Behandlung der arteriellen Hypertonie und der koronaren Herzkrankheit eingesetzt. Die Stoffgruppe ist nach den Angiotensinhemmern die zweitgrößte kardiovaskuläre Indikationsgruppe.
Calciumantagonisten werden in drei Gruppen unterteilt: Nifedipin-Typ (Dihydropyridine), Verapamil-Typ (Phenylalkylaminderivate) und Diltiazem-Typ (Benzothiazepine).
Wie der Name schon sagt, beeinflussen Calciumantagonisten den Einstrom von Calcium in die Zellen. Die Wirkstoffe blockieren den Calciumkanal und verhindern so den Calciumeinstrom. In der Folge bleiben die Arterien weitgestellt und der Blutdruck sinkt. Außerdem nimmt die Erregungsleitung ab.
Calciumantagonisten: Äquivalenzdosistabelle der AMK
Die AMK listet in der Tabelle zu den Äquivalenzdosen Calcliumantagonisten vom Typ der Dihydropyridine. Dazu gehören Amlodipin, Felodipin, das sehr selten verordnete Isradipin und Manidipin, Nifedipin, Nitrendipin und Lercanidipin. Berücksichtigt werden unterschiedliche Darreichungsformen sowie die empfohlene tägliche Dosierung aufgteilt in niedrige Dosis, mittlere Dosis und Tageshöchstdosis.
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