Calcium: Besser nicht mit Cola, Spinat und Co.?
Calcium gilt als unverzichtbar für den Körper und ist unter anderem verantwortlich für die Aufrechterhaltung von Knochen und Zähnen. Doch während bestimmte Lebensmittel als Calcium-Lieferanten dienen, wirken andere als Calcium-Räuber. So ist bei der Kombination aus Calcium mit Spinat, Cola und Co. Vorsicht geboten.
Pro Tag sollten Erwachsene ab 19 Jahren rund 1.000 mg Calcium zu sich nehmen, lautet die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Doch die durchschnittliche Zufuhr liegt zum Teil mehr als 200 mg darunter.
Weil bei einem dauerhaften Mangel gesundheitliche Folgen wie Osteoporose, Hypercholesterinämie und Co. drohen können, sollte auf eine ausreichende Zufuhr geachtet werden, beispielsweise über Calcium-Lieferanten wie Milch, Käse, Nüsse sowie grüne Gemüsearten wie Brokkoli oder Rucola. Auch Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium – genau Calciumcitrat oder Calciumcarbonat – kommen häufig ins Spiel, um den Bedarf zu decken. Doch in Verbindung mit bestimmten Lebensmitteln ist Vorsicht geboten. So sollte Calcium besser nicht mit Cola, Spinat oder Rhabarber kombiniert werden.
Oxalsäure: Calcium und Spinat mit Abstand
Neben einer ausreichenden Zufuhr von Calcium ist die Resorption des Mineralstoffs entscheidend. Denn wird dieser wieder ausgeschieden, bevor er über den Darm und den Blutkreislauf die Knochen erreichen und dort eingelagert werden kann, hat dies unter anderem Folgen für die Knochengesundheit. Nahrungsmittel wie Spinat und Rhabarber können die Calciumaufnahme beeinträchtigen.
Grund dafür ist die enthaltene Oxalsäure, auch Kleesäure genannt, die antinutritiv wirkt. Ihre Anionen – Oxalate – verbinden sich mit Calcium zu schlecht löslichem Calcium-Oxalat. Bei einer hohen Zufuhr von Oxalsäure wird Calcium nahezu komplett gebunden und kann nicht mehr in die Knochen aufgenommen werden. Hinzukommt, dass Calcium-Oxalate in den Nieren zurückbleiben und sich dort zu Nierensteinen ausbilden können.
Oxalsäure-reiche Lebensmittel sollten daher am besten nicht roh verzehrt, sondern gegart werden, um den Gehalt zu verringern. Außerdem ist auf einen zeitlichen Abstand von ein bis zwei Stunden zwischen dem Verzehr und der Aufnahme von Calcium zu achten.
Achtung: Auch die Eisen- und Magnesiumaufnahme kann durch Oxalsäure verringert werden.
Cola fördert Calcium-Abbau
Aber auch besonders Phosphat-haltige Lebensmittel können zu einer verringerten Aufnahme des Mineralstoffs aus dem Darm führen und gleichzeitig den Abbau aus den Knochen und die Ausscheidung über die Nieren fördern. Ein Beispiel dafür ist Cola. Patient:innen sollten daher auf eine Calcium-reiche und möglichst Phosphat-arme Ernährung setzen.
Auf der anderen Seite heißt es auch bei der Kombination aus Calcium und bestimmten Arzneimitteln Vorsicht, unter anderem bei der gleichzeitigen Einnahme von Calcium und Bisphosphonaten wie Alendronsäure. Weil der Mineralstoff die Resorption des Bisphosphonats beeinträchtigen kann, sollte ein Einnahmeabstand von mindestens 30 Minuten eingehalten werden.
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