Ab Juli ist Schluss mit der Girocard. Neue Karten mit der Maestro-Funktion werden nicht mehr ausgegeben. Auch Apotheken müssen unter Umständen umdenken und mit höheren Gebühren rechnen.
Die Girocard kommt bereits seit den 90er Jahren zum bargeldlosen Bezahlen zum Einsatz. Doch bald ist Schluss – neue Karten wird es ab Sommer nicht geben und die Girocards, die noch im Umlauf sind, behalten noch bis zum Ablauf der Gültigkeit ihre Funktion.
Was bedeutet das? EC-Karten ohne Maestro-Funktion können im Ausland nicht eingesetzt werden.
Was sind die Alternativen? Debitkarten von Kartenzahlungsdienstleistern wie MasterCard und Visa. Sie vereinen Girocard und Kreditkarte. „Banken geben bei auslaufender Gültigkeit von Girokarten als Nachfolgelösung dann meist diese Debitkarten mit den zusätzlich zur Girocard aufgebrachten Co-Badges wie zum Beispiel Visa oder Mastercard aus“, wie die Treuhand Hannover informiert.
Ende der Girocard: Was bedeutet das für die Apotheken?
Wird mit einer Girocard bezahlt, wird der Betrag wenig später vom Konto abgebucht. Für den Handel – beispielsweise Apotheken – fällt in der Regel eine Gebühr von etwa 25 Cent an.
Die Debitkarte funktioniert ähnlich. Aber: „Debitkarten sind weder für die Girocard noch für eine echte Kreditkarte ein vollständiger Ersatz. Es ist sicherer, eine zweite Karte dabei zu haben – oder genügend Bargeld“, so Stiftung Warentest. Eine Debitkarte funktioniert wie eine unechte Kreditkarte.
Der Handelsverband fordert laut Treuhand mit Blick auf die Belastungen im Handel durch höhere Gebühren einen Erhalt einer günstigen Girofunktion auf den Karten. „Daran haben die Kreditkartenunternehmen naturgemäß kein Interesse.“
„Die Gebühren liegen durch die breitere Akzeptanz und erweiterte Funktionen der Kreditkarteninfrastruktur mit rund 0,7 Prozent nach unseren Informationen erheblich über denen der bisherigen Girocard. Bei hohen Bon-Summen und knappen Margen, wie beispielsweise bei Hochpreis-Arzneimitteln zehrt dies große Teile des Rohgewinnes auf. Letztlich liegt der variable Aufschlag der Arzneimittelpreisverordnung nur bei 3 Prozent“, so die Treuhand Hannover.
Apotheken, die bislang nur Girocards akzeptiert haben, müssen umdenken. Denn immer mehr Kund:innen werden künftig mit Debitkarten bargeldlos bezahlen – denn diese sind auch auf dem Handy hinterlegt. „Um den Kunden nicht dem Mitbewerber zu überlassen, bleibt nur, sich für die neuen Bezahlvarianten zu rüsten“, so die Treuhand. Stammkund:innen könne der Kauf auf Rechnung und Überweisung angeboten werden.
Haben Apotheken bislang nur Girocards akzeptiert, sollten das Kartenterminal für Kreditkarten freigeschaltet werden, um auch die zunehmenden Zahlungen mit Debitkarte, die leider höhere Gebühren nach sich ziehen, entgegenzunehmen, so die Expert:innen.
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