BVpta: PTA beim Impfen einbinden
Schon bald soll in den Apotheken nicht nur in Modellprojekten gegen Grippe, sondern flächendeckend gegen Corona geimpft werden – das Einhalten verschiedener Vorgaben vorausgesetzt. Der BVpta begrüßt die Impfungen in Apotheken und regt an, auch PTA in den Impfprozess einzubinden.
Bislang ist das Impfen nur Apotheker:innen, die eine entsprechende Schulung absolviert haben, gestattet. Der nächste Schritt müsse es sein, PTA einzubinden, so der BVpta. „Denn grundsätzlich gehören subkutane und intramuskuläre Injektionen zu den Leistungen, die der Arzt sogar an qualifizierte MfA delegieren kann“, teilt der größte Berufsverband für PTA mit. So müssten schnelle Weiterqualifizierungen für PTA entwickelt werden. Aus Sicht des Berufsverbandes falle das Impfen in den Bereich einer „weiterqualifizierten PTA“, die mehr Kompetenzen wahrnehmen kann.
„Der Bedarf an ‚weiterqualifizierten PTA‘ ist schon jetzt hoch, um das Arbeitsaufkommen in Apotheken effektiv verteilen und bewerkstelligen zu können und um die Versorgung auch in personalknappen Zeiten qualifiziert aufrecht erhalten zu können.“ Weiter heißt es: „Eine Durchlässigkeit zur Akademisierung für engagierte und motivierte Mitarbeiter:innen, die gerne Verantwortung übernehmen wollen, ist, neben einer berufsbegleitenden Weiterbildung, dringend notwendig.“ So sei es denkbar, berufsbegleitende Studiengänge anzubieten oder anerkannte Fach-PTA für die unterschiedlichsten Aufgabengebiete auszuweiten.
„Die Politik ist gefordert, unter bestimmten Voraussetzungen den PTA-Beruf durch die Ausweitung von Kompetenzen aus den verkrusteten, hierarchischen Strukturen der Assistenzberufe zu befreien“, schreibt der BVpta.
Doch wollen PTA überhaupt impfen? Diese Frage hat aposcope den Kolleg:innen vor kurzem gestellt. Das Ergebnis: Zwar sagen 42 Prozent der befragten PTA, dass auch PTA gegen Corona impfen dürfen sollten, allerdings ist auch nur bei vier von zehn Kolleg:innen die Bereitschaft da, die Spritze selbst zu setzen.
Auch wenn die Bereitschaft in den Apotheken generell da ist, fehlt es an Personal, wie die aposcope-Befragung unter Apotheker:innen und PTA zeigt. Dem Großteil der Apothekenleiter:innen (60 Prozent) fehlen die personellen Kapazitäten, um Corona-Impfungen in der Apotheke durchzuführen. Vier von zehn Kolleg:innen geben an, zwei Personen für die Immunisierungen abstellen zu können. Der Personalmangel in den Vor-Ort-Apotheken ist aber nur einer der Gründe, die gegen die Corona-Impfung in Apotheken sprechen, hinzu kommen unter anderem das Fehlen der nötigen Räumlichkeiten sowie Zeitmangel und die Wut der Ärzt:innen.
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