Aus Protest gegen geplante Honorar-Kürzungen ruft der Apothekerverband Brandenburg zu einer halbtägigen Schließung der Apotheken im Land auf. Am Mittwoch kommender Woche sollten alle Apotheken mit Ausnahme der Dienstbereitschaften um 12 Uhr schließen, sagte Verbands-Geschäftsführer Mathias Braband-Trabandt am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund sei, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plane, zur Stabilisierung der gesetzlichen Krankenkassen das Honorar der Apotheker:innen pro verschreibungspflichtigem Medikament zu kürzen.
Diese Kürzung könne dazu führen, dass weitere Apotheken schließen wüssten, weil sich das Geschäft nicht mehr lohne, warnte Braband-Trabandt. Denn auf die Apotheken kämen wegen der notwendigen Kühlung der Medikamente gleichzeitig hohe Energiekosten zu. Seit 2013 hätten bereits 22 Brandenburger Apotheken geschlossen, davon allein 12 in diesem Jahr. Damit würden für die Patient:innen gerade in ländlichen Gebieten die Wege zur nächstgelegenen Apotheke länger.
Nach Angaben des Verbands gibt es in Brandenburg rund 560 Apotheken. Anfang Oktober hatten viele Brandenburger Ärzt:innen mit „Dienst nach Vorschrift“ in ihren Praxen gegen die Absicht von Lauterbach protestiert, finanzielle Anreize für die Aufnahme neuer Patient:innen in den Praxen zu streichen. Außerdem forderten sie finanzielle Hilfen wegen der steigenden Energiepreise.
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