„Die Situation in Apotheken hat sich leicht entspannt.“ Zu diesem Ergebnis kamen die Beteiligten des letzten Jour Fixe zum Thema „Liefer- und Versorgungsengpässe“. Lieferengpässe fürchten die Beteiligten allerdings bei der intensivmedizinischen Versorgung in Kliniken.
Dass sich die Lage in den Apotheken leicht entspannt habe, könnte auf die Kontaktbeschränkungen oder auch den Quartalswechsel zurückzuführen sein, so die Experten. „Es soll intensiv beobachtet werden, wenn Arzneimittel aus der klassischen Versorgung für die Behandlung von Covid-19-Patienten verschrieben und angewendet werden“, heißt es in der Kurzinformation weiter. Es werde auf allen Ebenen, sowohl politisch, regulativ und operativ, intensiv daran gearbeitet, die Versorgungslage mit Arzneimitteln im stationären und ambulanten Bereich weiterhin sicherzustellen beziehungsweise auf das gewünschte Maß zurückzuführen.
Produktion in China läuft wieder
Aufgrund der Corona-Pandemie stand in China die Wirkstoffproduktion still. In der Folge hatte Indien Exportbeschränkungen beschlossen. Laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sei die Produktion wieder angelaufen. „Die Steigerung der globalen Nachfrage bei gleichzeitig angespannten Marktsituationen und beeinträchtigten Transportwegen stellt die pharmazeutische Industrie vor zunehmende Herausforderungen. Positiv ist, dass Ausgangsstoffe zur Arzneimittelherstellung aus Indien wieder grundsätzlich exportiert werden können und auch die Produktion in China wieder angelaufen ist.“
Engpässe in Sicht?
Geht es um bestehende beziehungsweise sich abzeichnende relevante Engpässe, liege der Fokus derzeit insbesondere auf Wirkstoffen, die in der intensivmedizinischen Versorgung benötigt werden, wie beispielsweise Propofol, Midazolam, Morphin, Meropenem, Norepinephrin und Atemkalk.
In Kliniken könnten zudem zusätzliche Arzneimittel durch die Erhöhung der Produktionskapazitäten oder eine Umlenkung von Arzneimitteln, die im Ausland nicht benötigt werden, bereitgestellt werden. Zudem würden Arzneimittel für die Intensivmedizin durch Einsparungen wie beispielsweise die konsequente Verlegung nicht dringender Operationen oder Umverteilungen von Übervorräten aus nicht oder nur wenig betroffenen Regionen in die Hotspots zusätzlich zur Verfügung gestellt werden.
Dem BfArM würden aktuell viele neue Lieferengpässe gemeldet, deren Ursache überwiegend auf die deutlich gestiegene Nachfrage zurückzuführen sei.
Außerdem prüfe die Behörde, ob und unter welchen Voraussetzungen bei bestimmten Arzneimitteln nach der Anwendung verbleibende Reste während der Pandemie weiterverwendet werden können.
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