Beauty-Drinks: „Teuer und überflüssig“
„Schönheit von innen.“ Beauty-Drinks sind im Trend. Doch halten die Kollagen- und/oder Hyaluron-haltigen Trinkampullen, was sie versprechen? Stiftung Warentest hat die Antwort.
Falten einfach wegtrinken – klingt zu schön, um wahr zu sein, oder? Pionier der Kollagentrinkampullen ist Quiris mit Elasten. Seit 2013 ist das Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Konkurrenz in der Offizin kommt inzwischen unter anderem von Orthomol Beauty und Regulatpro Hyaluron (Dr. Niedermaier). Aber auch im Mass Market sind zahlreiche Produkte vertreten – darunter Abtei Beauty Kollagen Intensiv 5.000, die dm-Eigenmarke Mivolis Beauty Kollagen + Hyaluron und Merz Spezial Kollagen Schönheitsformel.
Beauty-Drinks: „Nutzen nicht belegt“
Stiftung Warentest hat 15 Beauty-Drinks aus Apotheke, Drogerie und Online-Handel genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist eindeutig: „Teuer und überflüssig.“ Verbraucher:innen sollen sich von den Werbeversprechen der Kollagen- und/oder Hyaluron-Drinks nicht blenden lassen, heißt es. So fehlen aussagekräftige Belege, dass die Beauty-Drinks den Alterungsprozess der Haut aufhalten oder sichtbar rückgängig machen können.
So soll Kollagen zum Trinken funktionieren: Das Trinkkollagen wird im Verdauungstrakt aufgespalten. Die Peptide bestehen dann aus drei oder zwei zusammenhängenden sowie einzelnen Aminosäuren. „Dies ist für eine effektive Aufnahme der Peptide und Aminosäuren im Dünndarm notwendig. Würden die Peptide ohne vorherigen Kontakt mit der Magensäure in den Dünndarm gelangen, wäre die Bioverfügbarkeit deutlich geringer“ erklärt Dr. Jan-Christoph Kattenstroth, Leiter Medical Affairs Quiris. Über das Blutgefäßsystem werden die kleinen Peptide in die Haut und andere Gewebe wie Muskeln, Gelenke und Knorpel transportiert. Bis zu zwei Wochen können die Peptide in der Haut nachgewiesen werden. Durch die Zufuhr von Kollagen wird dem Körper dessen Abbau suggeriert und die Zellen (Fibroblasten) zur Kollagenbildung angeregt.
Das Fazit von Stiftung Warentest: „Wissenschaftliche Belege, dass die Schönheitsdrinks in ihrer Zusammensetzung einen für die Anwenderinnen deutlich sichtbaren Nutzen haben oder deren Zufriedenheit mit dem eigenen Aussehen nachweislich steigern, fanden wir nicht.“
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