AstraZeneca: Priorisierung aufgehoben – die Ärzt:innen entscheiden
Die Priorisierung für Vaxzevria (AstraZeneca) wird aufgehoben, wie Gesundheitsminister Jens Spahn nach der Sitzung der Gesundheitsministerkonferenz am Donnerstag mitteilt. Die Mediziner:innen entscheiden, ob und wann Vaxzevria zum Einsatz kommt.
Dass die Priorisierung bei Vaxzevria fallen soll, hatte Spahn bereits am Mittwochabend angekündigt. Jetzt ist die Entscheidung gefallen. Die Priorisierung beim Impfstoff von AstraZeneca ist aufgehoben. „Das heißt, dass beim Impfen in den Arztpraxen die Ärzte entscheiden, wer jetzt wann mit dem Impfen dran ist nach ärztlichem Ermessen. Sie entscheiden mit dem Impfling, ob der Impfstoff von AstraZeneca der passende ist. Nach ärztlicher Aufklärung und individueller Entscheidung des zu Impfenden kann dann geimpft werden“, so der Minister.
Verkürztes Impfintervall bei Vaxzevria? Die Zulassung macht eine Zweitimpfung nach vier Wochen möglich. Laut dem Minister wurde bislang auf langes Ausdehnen des Intervalls gesetzt, weil die Wirksamkeit mit längerem Impfintervall höher sei. Ärzt:innen und Impflinge können entscheiden, wann die Zweitimpfung im Zeitraum von vier bis zwölf Wochen nach der Erstimpfung stattfindet. Die Entscheidung soll flexibel in die Hände der Ärzt:innen und Impflinge gelegt werden. Ziel beider Maßnahmen sei es, die Impfkampagne zu beschleunigen und möglichst schnell Vaxzevria zu verimpfen: „Ein guter und sicherer Impfstoff, der jedem, der geimpft ist und, das ist wichtig, auch seinem Umfeld, seiner Familie den Schutz vor Covid-19 gibt.“
Wann kommen Impfungen für über Zwölfjährige? Die Zulassung für Comirnaty (BioNTech/Pfizer) wurde bereits bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eingereicht – in den USA ist die Vakzine ab einem Alter von zwölf Jahren bereits zugelassen. Sollte es wie erwartet im Juni eine Zulassung geben, sollen die Zwölf- bis 18-Jährigen bis Ende August ein Impfangebot erhalten und die Impfreihe mit einer Erstimpfung begonnen werden. Der Termin ist allerdings nicht in Stein gemeißelt – denn noch ist die Zulassung in Europa nicht da, gibt der Minister zu bedenken. Man mache sich jetzt schon Gedanken, wie die Impfkampagne in den Schulen aussehen kann, wenn die EMA das Go gibt.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Impf-„Beifang“ für Apotheken
„Die beste Krankheit für die Krankenkassen ist die, die nicht entsteht“, so Anne-Kathrin Klemm. Für die Vorsitzende des BKK-Dachverbandes muss …
PTA fällt nachträglich durch Abschlussprüfung
In Thüringen durchlebte eine PTA-Auszubildende den reinen Horror: Ihre bereits bestandene schriftliche Abschlussprüfung wurde nachträglich aberkannt, daher musste sie ihr …
ePA: Kaum Widerspruch gegen Nutzung
Befunde, Medikamente, Laborwerte – gespeichert in einer elektronischen Patientenakte, auf die Praxen, Kliniken und Apotheken zugreifen können. Das kommt nach …