Apothekenteams mit Arbeit von Lauterbach unzufrieden
Von wegen Krisenmanager: Seit knapp einem Jahr ist Gesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach (SPD) im Amt. Zeit, Bilanz zu ziehen. Geht es nach den Apothekenteams, fällt das „Zeugnis“ für den Minister nicht gut aus. Die Mehrheit der Kolleg:innen ist mit der Arbeit von Lauterbach unzufrieden, wie eine aposcope-Befragung zeigt.
Seit seinem Amtsantritt hat Gesundheitsminister Lauterbach einige Neuerungen auf den Weg gebracht. Darunter auch solche, die bei den Apothekenteams nicht gerade für Freudensprünge sorgen – im Gegenteil. Stichwort Spargesetz. Gegen das hatten sich viele Kolleg:innen zuletzt sogar mit einem Streik gewehrt. Und der Ärger über manche Pläne des Ministers hinterlässt bei den Kolleg:innen Spuren: Knapp drei von vier Apotheker:innen und PTA sind mit der bisherigen Arbeit von Lauterbach unzufrieden und bewerten diese als „nicht gut“. Und auch das Corona-Krisenmanagement des Ministers fällt durch. 72 Prozent empfinden auch dieses als „nicht gut“.
Vor rund einem Jahr sah dies noch anders aus. Auch wenn der SPD-Politiker schon damals nicht gerade als Sympathieträger galt, wurde er von den Kolleg:innen in einer aposcope-Blitzbefragung am häufigsten als besonders kompetent, glaubwürdig und meinungsstark eingeschätzt. Außerdem gaben rund drei Viertel der Befragten an, dass Lauterbach als Corona-Krisenmanager besser geeignet sei als Vorgänger Jens Spahn (CDU). Mehr noch: Zwei Drittel waren sich sogar sicher, dass der SPD-Politiker uns gut durch die Pandemie führen wird.
Corona-Situation entspannt sich
Mit Blick auf die aktuelle Corona-Situation zeigen sich die Kolleg:innen insgesamt etwas entspannter als noch vor einem Monat. Sowohl die Sorge vor einer weiteren massiven Ausbreitung des Virus als auch die Angst vor vielen Todesfällen sind zurückgegangen. Licht am Ende des Tunnels zeigt sich auch in Sachen Personalsituation – zumindest etwas.
Nur noch jede/r vierte Kolleg:in hat im eigenen Team derzeit einen oder mehrere Corona-Verdachtsfälle, vor einem Monat waren es noch rund zehn Prozentpunkte mehr. Ähnlich verhält es sich bei aktuellen Corona-Erkrankungen. Insgesamt beklagen demnach aktuell 29 Prozent Verdachtsfälle und/oder eine Erkrankung im Team, während es in KW 41 noch 41 Prozent waren. Trotzdem rechnen noch knapp sieben von zehn Befragten mit Personalengpässen, weil sich Mitarbeitende in Quarantäne begeben müssen.
Zur Methodik: aposcope hat am 8. November 2022 insgesamt 301 verifizierte Apotheker:innen und PTA, darunter 50 Inhaber:innen, 100 Filialleiter:innen und angestellte Apotheker:innen sowie 151 PTA online befragt. Jetzt kostenlos zum Panel anmelden und Prämienpunkte sichern!
Mehr aus dieser Kategorie
Tilidin und Methylphenidat: Angestellte soll BtM aus Apotheke abgezweigt haben
Insgesamt 14 Mal soll sich eine Angestellte in einer Apotheke in Barmstedt bei Elmshorn widerrechtlich Betäubungsmittel (BtM) verschafft haben, und …
Sonderzahlung: Neue Vorgaben zum Kürzen
In einer Woche ist es so weit: Der neue Bundesrahmentarifvertrag (BRTV), auf den sich die Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher …
Notfallreform: Die zweite Offizin kommt
Das Kabinett hat die Notfallreform beschlossen. Mit Folgen für die Apotheken: Die sind nicht nur Teil der Notfallversorgung in den …