Schon bald sollen Apotheken im ganzen Bundesgebiet kostenlose Schutzmasken an Risikopatienten abgeben. Eigentlich eine gute Sache, oder? Was die Teams von der Maßnahme halten, zeigt das Ergebnis einer aktuellen aposcope-Umfrage. So viel vorweg: Der Großteil der Befürworter*innen würde die kostenlosen Masken auch ohne Vergütung verteilen.
Die Apotheken in Bremen haben es vorgemacht und in der vergangenen Woche die ersten kostenlosen Masken verteilt. Schon im Dezember könnten alle Apotheken nachziehen, denn die Bundesregierung will im Dritten Bevölkerungsschutzgesetz im Falle einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite durch eine Rechtsverordnung den Anspruch auf Schutzmasken regeln. Risikogruppen erhalten ein Rezept vom Arzt, das sie in der Apotheke einlösen können.
Sieben von zehn Befragten halten das Verteilen kostenloser Schutzmasken für eine sinnvolle Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie, allerdings sieht nicht jede*r Kolleg*in die Apotheke als geeigneten Ausgabeort. Aus Sicht der befragten Apothekenmitarbeiter*innen seien Bürgeramt/Rathaus/Gesundheitsamt (57 Prozent) und zentrale Ausgabestellen an öffentlichen Plätzen (51 Prozent) bessere Anlaufstellen als die Apotheken (45 Prozent). Arztpraxen (22 Prozent), Supermärkte/Lebensmittelgeschäfte (13 Prozent) und Drogeriemärkte (7 Prozent) spielen aus Sicht der Umfrageteilnehmer*innen nur eine untergeordnete Rolle.
Wer dafür ist, macht`s auch umsonst?
Keine Vergütung, kein Problem? Der Großteil der Kolleg*innen, die die Apotheke als Anlaufstelle für die Versorgung von Risikogruppen mit kostenlosen Masken sehen, würde diese auch ohne eine Vergütung abgeben – 67 Prozent. Und wenn es ein Honorar gäbe, wie hoch sollte es sein? Bei dieser Frage herrscht Uneinigkeit: 42 Prozent halten eine Summe unter fünf Euro für angemessen – 18 Prozent sind mit einer Vergütung zwischen zwei Euro und 2,99 Euro einverstanden, 13 Prozent wollen einen Euro mehr. Ein Honorar zwischen fünf Euro und zehn Euro halten 42 Prozent für angemessen.
Kostenlose Masken: Vor- und Nachteile
Mehr als die Hälfte der befragten Kolleg*innen spricht sich gegen die Abgabe der kostenlosen Masken in der Apotheke aus. Dabei könnte die Maßnahme den Apotheken verschiedene Vorteile bringen, wie die Befürworter*innen vermuten. So könnte die Maßnahme das Ansehen der Apotheken vor Ort stärken – sagen 82 Prozent derjenigen, die kostenlose Masken abgeben würden. Weitere positive Effekte könnten die Stärkung des Vertrauens in die Apotheken vor Ort (86 Prozent) sein sowie eine Zunahme der Kundenzahl (60 Prozent) und das Generieren von Zusatzverkäufen (44 Prozent). Diese positiven Effekte sehen auch ein Drittel der Kolleg*innen, die gegen diese Maßnahme sind.
Die Skeptiker verweisen hingegen auf verschiedene Nachteile. Dazu gehören Warteschlangen, die ein erhöhtes Infektionsrisiko bergen (86 Prozent), ein erhöhter Personalaufwand (79 Prozent), ein erhöhter Aufwand in der Kundenbetreuung (72 Prozent) und das Blockieren eines HV-Platzes (74 Prozent) sowie eine Infektionsgefahr für das Personal (68 Prozent). 78 Prozent aller Umfrageteilnehmer*innen befürchten aufgrund der Verschreibungsfähigkeit von FFP2-Masken Lieferengpässe.
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