Apotheke pleite: Das sind die Warnzeichen
Seit Jahren gibt es hierzulande ein Apothekensterben und die Zahl der Apotheken erreicht ständig neue Tiefststände. Die Gründe für eine Schließung sind vielfältig, oftmals fehlt es an Personal und/oder Geld. Für Angestellte gibt es verschiedene Warnsignale, dass die Apotheke pleite gehen könnte.
Weniger als 18.000 Apotheken gibt es hierzulande inzwischen nur noch. Denn die Zahl der Schließungen liegt deutlich höher als die der Neueröffnungen. Und daran dürfte sich angesichts der wirtschaftlich angespannten Situation vieler Inhaber:innen auch nichts ändern. Nicht umsonst fordert die Apothekerschaft eine Honoraranpassung, wie zuletzt auf dem bundesweiten Protesttag deutlich wurde.
Doch möglichen Erhöhungen hat der Gesundheitsminister bereits im Vorfeld eine Absage erteilt. Kein Wunder, dass viele Apotheken Tag für Tag um das Überleben kämpfen. Für Angestellte kommt die Nachricht, dass die Apotheke pleite ist und schließen muss, meist überraschend. Doch es gibt einige Warnsignale.
Apotheke pleite: Sparzwang als Hinweis
Ein sicherer Arbeitsplatz gehört für fast jede/n PTA zu den wichtigsten Kriterien rund um den Beruf, wie der PTA-Gehaltsreport gezeigt hat. Doch auch wenn vielerorts Personalmangel herrscht und sich Chef:innen den Weggang von Angestellten nicht leisten können, bringen steigende Kosten und Honorarkürzungen den Job für einige Kolleg:innen in Gefahr, nämlich wenn die Apotheke dadurch pleite geht.
Zu den ersten Anzeichen dafür gehört es, wenn trotz Personalmangel keine neuen Kolleg:innen gesucht werden. Denn dies kann ein Hinweis sein, dass kein Budget mehr für weitere Mitarbeiter:innen zur Verfügung steht, selbst wenn diese vom Arbeitsaufwand her benötigt werden. Dies geht meist Hand in Hand mit einem übertriebenen Sparzwang. Zwar versuchen Chef:innen generell oftmals, Geld zu sparen, muss jedoch jede noch so kleine Ausgabe ausführlich diskutiert werden oder wird sogar abgelehnt, kann dies auf größere finanzielle Probleme hinweisen, wobei der/die Chef:in versucht, die Pleite der Apotheke durch Einsparungen abzuwenden.
Den/die Chef:in ansprechen
Zugegeben, in der aktuellen Situation ist die Stimmung in vielen Apotheken ohnehin schon gedrückt. So müssen Angestellte aufgrund von Personalnot oftmals Mehrarbeit leisten, Lieferengpässe führen zu noch mehr Kundendiskussionen und Honorarkürzungen führen zu finanziellen Einbußen. Muss die Apotheke jedoch tatsächlich um ihr Fortbestehen bangen, macht sich dies auch daran bemerkbar, dass der/die Chef:in ständig angespannt ist und gereizt reagiert, obwohl es dafür keinen konkreten Anlass gibt.
Hast du den Verdacht, dass die Apotheke bald pleite sein könnte, solltest du den/die Chef:in darauf ansprechen – auch wenn es schwerfällt. Falle dabei nicht mit der Tür ins Haus, sondern taste dich vorsichtig heran, indem du deine Beobachtungen mit der Apothekenleitung teilst. Frage zudem offen danach, ob du dir Sorgen um deinen Job machen musst. So kannst du dich frühzeitig auf Jobsuche begeben, um im Fall der Fälle nicht mit leeren Händen dazustehen.
Achtung: Kommt das Gehalt (mehrfach) verspätet, bleibt ganz aus oder werden Stellen gestrichen, ist das ein eindeutiges Signal dafür, dass die Pleite der Apotheke kaum noch verhindert werden kann.
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