Antibiotikasäfte: Versorgungslage „generell stabil“
Erst in der vergangenen Woche hatten die Vorstände der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Sibylle Steiner vor drohenden Engpässen bei hunderten Arzneimitteln gewarnt. Jetzt kommt Entwarnung, und zwar vom Beirat für Liefer- und Versorgungsengpässe, der am 10. Oktober zu einer Sondersitzung zusammenkam.
Auf der Agenda stand die Vorstellung der Versorgungslage mit Arzneimitteln für die kommende Infektionssaison im Herbst und Winter, denn die Wintersaison 2022/23 war von Lieferengpässen bei Fieber- und Schmerzsäften sowie -zäpfchen für Kinder und Antibiotika geprägt. Damit sich das Szenario nicht wiederholt, hat der Beirat die aktuelle und mittelfristige Verfügbarkeit insbesondere von Fieber- und Antibiotikasäften diskutiert.
Nach den vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ermittelten Daten hat sich die Verfügbarkeit bei Kinderarzneimitteln beim Großhandel im Vergleich zum Vorjahr spürbar verbessert, teilt ein Sprecher mit. „Bei den Fiebersäften konnte sich der Großhandel gut bevorraten.“ Und auch die Pharmaunternehmen melden in Summe „relevante Lagerbestände“.
Auch bei Antibiotikasäften gehe der Großhandel derzeit von einer generell stabilen Versorgungslage aus. „Bei Wirkstoffen der Dringlichkeitsliste, die derzeit nicht im vollen Umfang verfügbar sind, zeigen die Produktionsdaten, dass die Arzneimittelversorgung mit Antibiotikasäften für Kinder bis ins nächste Jahr auch bei steigenden Bedarfen grundsätzlich sichergestellt ist“, so der Sprecher.
Eine Besserung der Versorgungssituation ist auch bei Amoxicillin- und Clarithromycin-haltigen Arzneimitteln für Kinder in Sicht. Die Versorgungslage werde sich gemäß der gemeldeten Produktions- und Lagerdaten entspannen, so der BfArM-Sprecher.
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