Anrufe und Co.: Unterbrechungen kosten drei Arbeitstage pro Monat
Wer kennt es nicht: Du bist mitten in einem Beratungsgespräch, da klingelt das Telefon oder ein/e Kolleg:in hat eine dringende Frage und du verlierst den Faden. Doch das ist nicht nur ärgerlich. Denn Unterbrechungen kosten drei Arbeitstage pro Monat.
Mehr als vier von zehn Beschäftigten arbeiten hierzulande im Bereich der wissensintensiven Dienstleistungen. Dazu gehören auch PTA und andere Apothekenangestellte. Immerhin musst du in der Apotheke täglich auf dein Wissen zurückgreifen – sowohl im HV als auch in der Rezeptur. Und dafür braucht es vor allem eins: Konzentration. Doch genau die wird oftmals gestört. Stichwort Unterbrechungen.
Demnach werden Angestellte in ihrer individuellen Arbeit im Schnitt 15 Mal pro Stunde beziehungsweise alle vier Minuten unterbrochen, wie aus einer Studie des Thinktanks Next Work Innovation hervorgeht. Und das kostet nicht nur Geld. Vielmehr gehen Unterbrechungen auch zulasten der Arbeitstage. Denn die eigentliche Zeit, die für das Erledigen einer Aufgabe gebraucht wird, verlängert sich dadurch durchschnittlich um 15 Prozent. Zeit, die dann für andere To-dos fehlt.
Unterbrechungen auf Kosten der Arbeitstage
Summasummarum kommen durch sogenannte Fragmentierung, also kleine Unterbrechungen, drei Arbeitstage zusammen, die monatlich verloren gehen. Finden zusätzlich während der Arbeitszeit noch Teambesprechungen oder ähnliches statt, die keinen wirklichen Mehrwert für die eigentliche Arbeit bieten, fehlen sogar fünf Arbeitstage im Monat.
Und dann ist da noch das Multitasking. Zugegeben, in der Apotheke stet es oftmals an der Tagesordnung, am besten mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Da wundert es nicht, dass Angestellte dies etwa zweimal pro Stunde versuchen. Das Problem: Die geteilte Konzentration ist ebenfalls ein Zeitfresser. Mehr noch. Ablenkung ist dabei vorprogrammiert, der Stresslevel steigt und es passieren häufiger Fehler.
Und wann sind Beschäftigte am produktivsten? „Der Vormittag ist in der Regel am besten geeignet, um konzentriert zu arbeiten“, heißt es von den Studienautor:innen. Denn morgens sei der Gehalt am Stresshormon Cortisol, der unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert, am höchsten und abends am niedrigsten. Beides erschwert produktives Arbeiten, sodass ein „Mittelwert“ die ideale Grundlage bildet, um fokussiert und möglichst effizient zu arbeiten.
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