Spätestens seitdem Impfstoffe gegen Corona auf dem Markt sind, liest man diesen Begriff wieder vermehrt. Gemeint ist ein Aneurysma, das heimtückisch und lebensgefährlich sein kann.
Aber was ist ein Aneurysma genau?
Ein Aneurysma stellt eine ballonartige Erweiterung eines Gefäßbereichs dar, welches das 1,5-fache der normalen Größe erreicht. Oftmals ist die Hauptschlagader unterhalb der Nierenarterien oder die Schlagader in der Kniekehle betroffen. Im Grunde kann aber jede Arterie des Körpers betroffen sein. So können auch Erweiterungen der Gehirnarterien auftreten.
Aneurysmen entwickeln sich meist an Schwachstellen in der Gefäßwand. Sie können angeboren sein oder durch verschiedene Erkrankungen erworben werden. Neben dem Platzen der Aussackung kann es auch zu einer Embolie mit folgendem Gefäßverschluss kommen.
Was macht diese Erkrankung nun aber so gefährlich?
Das große Risiko besteht darin, dass ein Aneurysma im Laufe des Lebens extrem an Größe zunehmen und platzen (Ruptur) kann. Dann kommt es zu lebensbedrohlichen Blutungen ins Innere des Körpers. Hierbei kommt es zu extremen Schmerzen, Kreislaufkollaps und Koma. Der Tod tritt bei 50 Prozent der Patient:innen ein.
Wie sehen die Symptome aus?
Das Tückische an einem Aneurysma ist, dass diese Erkrankung über Jahre relativ symptomfrei bleiben kann und der/die Patient:in nichts von der Zeitbombe in seinem/ihrem Körper ahnt. Je nach Lage treten nur unspezifische Symptome wie Kopfweh, Husten, Atemnot, Sehstörungen, Verdauungsbeschwerden, Schmerzen oder Gesichtslähmungen auf. Entdeckt wird das Aneurysma meist durch einen Zufallsbefund bei einem Bauchultraschall. Zu wissen, dass im Körper jederzeit eine erweiterte Gefäßwand einreißen könnte, stellt die Patient:innen vor eine enorme psychische Belastungsprobe.
Welche Ursachen gibt es für ein Aneurysma?
Zu nennen sind hier die angeborenen Fehlbildungen und die familiäre Veranlagung. Auch sind Männer häufiger betroffen als Frauen. Die meisten Aneurysmen entstehen aber als Folge einer Arteriosklerose. Risikofaktoren sind das Rauchen, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck und das Alter. Seltener kommen bakterielle Infektionen in Frage.
Wie sieht nun die Prognose aus?
Ist der/die Patient:in noch jünger und das Aneursyma wird rechtzeitig erkannt, ist die Prognose gut. Wächst das Aneursyma schnell an, nehmen die Chancen allerdings ab. Bei einem Durchmesser von fünf bis sechs Zentimetern, beträgt das Rupturrisiko 10 Prozent innerhalb eines Jahres. Vergrößert sich der Durchmesser auf sieben bis acht Zentimeter, steigt das Risiko der Ruptur auf 60 bis 90 Prozent innerhalb eines Jahres nach Diagnosestellung. Reißt ein Aneursyma, versterben etwa die Hälfte der Patient:innen.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Je nach Größe wird erstmal nur beobachtet oder zur Operation geraten.
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