Alzheimer-Medikament Galantamin fehlt bis Ende 2025
Für Galantamin sind seit Monaten Lieferengpässe beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet. Betroffen sind verschiedene Wirkstärken des Alzheimer-Medikaments und beinahe alle Hersteller fallen aus – zum Teil bis zum Jahresende.
Galantamin wird angewendet zur symptomatischen Behandlung leichter bis mittelschwerer Demenz vom Alzheimer Typ. Das Antidementivum ist ein selektiver, kompetitiver und reversibler Inhibitor der Acetylcholinesterase. Außerdem verstärkt der Wirkstoff die intrinsische Aktivität von Acetylcholin an nicotinergen Rezeptoren. Die Folge: Alzheimer-Patient:innen erfahren eine gesteigerte Aktivität des cholinergen Systems, die mit einer Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten verbunden ist.
Das Antidementivum fehlt derzeit zu 8, 16 und 24 mg als retardierte Hartkapsel. Engpässe melden 1 A Pharma, Glenmark, Heumann, Neuraxpharm, Ratiopharm und seit Kurzem auch Axiromed. Galanaxiro wird voraussichtlich bis Jahresende von Lieferengpässen betroffen sein – ebenso Galantamin Ratiopharm zu 16 und 24 mg. Seit Oktober 2024 besteht bereits bei Galantamin Glenmark zu 8 mg, 16 mg und 24 mg Hartkapseln, retardiert, ein Lieferengpass. Dieser wird voraussichtlich bis Ende November (24 mg) beziehungsweise Ende September (8 und 16 mg) andauern. Als Gründe für die eingeschränkte Verfügbarkeit geben die Hersteller Produktionsprobleme und eine erhöhte Nachfrage an.
Studien zeigen, dass Cholinesterasehemmer bei Patient:innen mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz den Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit leicht verzögern können. Mit Donepezil und Rivastigmin sind hierzulande zwei weitere Cholinesterasehemmer am Markt. Die Parasympathomimetika hemmen den Abbau von Acetylcholin.
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