Schwitz, schwitz: Im Sommer sind Antitranspirantien gefragter denn je und auch der Roll-on aus der Apotheke wird wieder zum Topseller. Kein Wunder, wirkt das enthaltene Aluminiumchlorid-Hexahydrat dem Schweißfluss zuverlässig entgegen. Wir frischen dein Wissen über die Rezeptursubstanz auf.
Aluminiumsalze sind Bestandteile von Antitranspirantien – in der Rezeptur wird in der Regel Aluminiumchlorid-Hexahydrat verwendet. Die therapeutische Konzentration der stark sauer reagierenden Rezeptursubstanz liegt zwischen 10 und 30 Prozent – häufig werden Zubereitungen mit 20 Prozent Aluminiumchlorid-Hexahydrat hergestellt. Sie Substanz regiert in Lösung stark sauer und ist nicht mit jedem Gelbildner kompatibel. So scheiden anionische Quellstoffe wie Carmellose-Natrium oder Carbomer für die Herstellung aus. Stattdessen können Hydroxyethylcellulose 250 oder 5.000 zum Einsatz kommen. Aluminiumchlorid-Hexahydrat löst sich sehr gut in Wasser und gut in Alkoholen.
Tipps für die Herstellung
2-Propanol-haltige Lösung
Aluminiumchlorid-Hexahydrat in Wasser lösen und anschließend 2-Propanaol hinzufügen und die Substanz vollständig in Lösung bringen.
Viskoses Gel/Hydrogel
Aluminiumchlorid-Hexahydrat in Wasser lösen und das Quellmittel (Hydroxyethylcellulose 250) aufstreuen, einarbeiten und quellen lassen (Pulvernester dürfen nicht vorhanden sein). Zum Schluss werden Verdunstungsverluste mit gereinigtem Wasser auf die Gesamtmenge ergänzt.
Achtung: Aluminiumchlorid-Hexahydrat besitzt korrosive Eigenschaften und sollte nicht in Metallgefäßen verarbeitet werden. Geeignet ist beispielsweise die Herstellung im Becherglas. Weil die Substanz selbst antimikrobiell wirksam ist, ist keine Konservierung nötig.
Wie wirkt Aluminiumchlorid-Hexahydrat?
Aluminiumchlorid-Hexahydrat blockiert die Schweißpoen – die Achseln bleiben trocken. Der Vorgang ist reversibel. Aluminiumsalze wirken adstringierend auf die Schweißdrüsenausführungsgänge und bilden mit körpereigenen Proteinen gelartige Komplexe, die die Schweißporen blockieren. Außerdem haben Aluminiumsalze antibakterielle Eigenschaften, sodass der Schweißgeruch ausbleibt. Weniger Schweiß = weniger Körpergeruch.
Kritik und Sorgen berechtigt?
Auch wenn sie verlässlich wirken, stehen Aluminiumsalze in der Kritik und im Verdacht, Krankheiten wie Brustkrebs und Alzheimer zu verursachen – auch wenn dies noch nicht eindeutig durch Studien belegt wurde. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kommt zu dem Schluss, dass signifikant weniger Aluminium über die Haut aufgenommen wird als ursprünglich angenommen wurde. „Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den regelmäßigen Gebrauch von ACH-haltigen Antitranspirantien sind nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Kenntnisstand unwahrscheinlich.“
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