Alopezie: Pflaster gegen Haarausfall bei Mäusen erfolgreich
Pro Tag verlieren wir im Schnitt 60 bis 100 Haare. Sind es mehr und übersteigt die Zahl der abgestoßenen Haare die der nachwachsenden, kann von Haarausfall gesprochen werden, informiert das Deutsche Endokrinologische Versorgungszentrum. Forschende haben nun ein spezielles Pflaster gegen Haarausfall entwickelt, das bei Mäusen erste Erfolge zeigt.
Zu den häufigsten Formen von Haarausfall zählt der anlagebedingte Haarausfall, auch androgenetische Alopezie genannt. Er geht auf eine genetisch bedingte Übersensitivität auf das männliche Hormon Dihydrotestosteron zurück, die zu einer Rückbildung der Haarwurzeln führt. Hinzu kommt oxidativer Stress in den Zellen der Kopfhaut, der eine Anhäufung reaktiver Sauerstoffformen zur Folge hat, die wiederum die Zellen in den Haarfollikeln absterben lassen.
Betroffen sind sowohl Männer als auch Frauen, jedoch in unterschiedlichen Ausprägungen, informiert die Barmer. „Eine wirksame Therapie gibt es nicht.“ Das könnte sich jedoch ändern. Forschende aus China haben ein spezielles Pflaster gegen Haarausfall entwickelt. In Tierversuchen ließ sich die gewünschte Wirkung – eine Regeneration der Haare – bereits erkennen.
Haarausfall: Pflaster reaktiviert Haarfollikel bei Mäusen
Wissenschaftler:innen der chinesischen Qingdao-Universität haben eine Methode entwickelt, den oxidativen Stress in der Kopfhaut zu reduzieren. Dafür wurden mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) Moleküle ermittelt, die – ähnlich wie die körpereigene Superoxiddismutase – dazu beitragen können, Sauerstoffradikale zu entfernen. Die Basis bildet dabei das Nanozym Manganthiophosphat (MnPS3). Daraus stellten die Forschenden ein Mikronadel-Pflaster her, das auf die Hautzellen der Kopfhaut aufgetragen werden kann, um so die Haarfollikel zu reaktivieren.
Die Wirkung des Pflasters gegen Haarausfall wurde anschließend über zwei Wochen an Mäusen getestet. Eine Gruppe der Tiere bekam dabei alle zwei Tage das Mikronadel-Pflaster, eine zweite Gruppe wurde mit Testosteron behandelt. Die dritte Gruppe erhielt täglich Minoxidil. Das Ergebnis: Nach rund zwei Wochen zeigte sich bei der Behandlung durch das Pflaster die stärkste Haarregeneration. Zudem wies die Methode eine gute Verträglichkeit auf und die enthaltenen Verbindungen wurden schnell im Organismus abgebaut.
Klinische Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit bei Menschen stehen noch aus.
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