Abstand, Hygiene, Atemschutz: Die AHA-Regel ist seit Monaten unser ständiger Begleiter. Zu Recht; denn wie eine aktuelle Analyse der Barmer zeigt, gibt es in diesem Jahr weniger Atemwegserkrankungen als im Jahr 2019.
Die AHA-Regel zeigt Wirkung, auch wenn seit Mitte August die Zahl der Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen wieder zunimmt. Allerdings fällt der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer aus. Den Beleg liefert in Form von Zahlen eine aktuelle Analyse der Barmer.
Von Mitte August bis Anfang Oktober 2019 stieg die Zahl der krankgeschriebenen Barmer-Versicherten um 33.439 auf insgesamt 57.613 – ein Plus von 138 Prozent. Dem gegenüber steht der Zuwachs von 18.975 auf insgesamt 37.777 Versicherte in 2020 – ein Plus von 101 Prozent.
Diese deutlichen Abweichungen könnten allein durch unterschiedliche Witterungsbedingungen nicht erklärt werden, so die Barmer. „Die AHA-Regeln wirken nachweislich. Das ist kurz nach dem Beginn des zweiten Lockdowns eine wichtige Botschaft. Jeder Einzelne kann und muss etwas tun, um die sich zuspitzende Pandemie in den Griff zu bekommen“, sagt Professor Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. Rücksichtnahme, Verantwortung und Disziplin seien nun die Gebote der Stunde.
AHA-Regel und Atemwegserkrankungen: Zahlen zeigen regionale Unterschiede
Die Barmer-Analyse zeigt deutliche regionale Unterschiede bei der Zahl der Atemwegserkrankten. In der Kalenderwoche (KW) 41 2020 waren in Hamburg nur 7,2 je 1.000 Barmer-Versicherten aufgrund von Atemwegserkrankungen krankgeschrieben. In Sachsen-Anhalt waren es mit 12,1 Personen auf 1.000 Versicherte deutlich mehr. Auch die Steigerungsraten sind regional sehr unterschiedlich. Die Zahl der krankgeschriebenen Versicherten im Jahr 2020 in Mecklenburg-Vorpommern stieg von der 33. auf die 41. KW um 15 Prozent an, in Baden-Württemberg waren es 158 Prozent, in Sachsen 160 Prozent und in Bremen sogar 215 Prozent.
Das Fazit: „Die AHA-Regeln sollten alle Bürgerinnen und Bürger ohne Wenn und Aber einhalten. So leistet jeder einen Beitrag, die Zahl der Atemwegserkrankungen und damit auch das Corona-Risiko zu reduzieren. Und das sollte unabhängig von der Postleitzahl und dem aktuellen Infektionsgeschehen in einzelnen Regionen gelten“, sagt Straub.
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