Adexa: Corona-Impfungen in Apotheken – nicht übers Knie brechen
Ab Januar sollen auch Apotheker:innen in die Impfkampagne einsteigen und Bürger:innen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, gegen Corona impfen. Die Vorbereitungszeit ist nicht üppig, aber wie eine aposcope-Umfrage unter Apotheker:innen und PTA zeigt, würden etwa drei Wochen Vorbereitungszeit reichen. ADEXA-Vorstand Andreas May mahnt – Corona-Impfungen in Apotheken: Nicht übers Knie brechen!
Dass Apotheken bereitstehen und Unmögliches möglich machen, haben die Kolleg:inenn während der Pandemie immer wieder bewiesen. Jetzt kommt eine weitere Mammutaufgabe auf sie zu – das Impfen gegen Corona. Im Januar soll es so weit sein. „Bis dahin geht es nur durch ein explizites Delegieren von Ärztinnen und Ärzten. Dass dieser so heikle Punkt nicht übers Knie gebrochen wird, sondern erst ab dem Jahreswechsel greifen soll, könnte helfen, Vorbehalte aus der Ärzteschaft abzubauen“, so May.
Im Dezember könnten Apotheker:innen die erforderlichen Schulungen absolvieren. Denn gegen Corona können Apotheker:innen nur unter bestimmten Voraussetzungen impfen, wie dem Gesetzesentwurf der Ampelparteien zu entnehmen ist. Apotheker:innen, die bereits am Modellprojekt Grippeschutzimpfung teilnehmen und geschult wurden, benötigen keine weitere Schulung. Allerdings stecken Apothekenteams neben Impfstofflieferungen, Testungen und dem Tagesgeschäft zusätzlich im Weihnachtsgeschäft, was die Teilnahme an Impfschulungen angesichts der angespannten Personalsituation erschweren könnte.
„Diese schrittweise Umsetzung weckt außerdem Hoffnungen, dass die Apothekenteams in der Zeit ‚nach Spahn‘ nicht mehr ständig vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Eine gute Planung und Vorbereitung vermeidet Frust bei allen Betroffenen: Bürgerinnen und Bürger, Apothekenbeschäftigten, Standesvertretungen und Politik“, so May.
„Zugegeben, die Pandemie gewährt nicht immer so viel Zeit, wie man sie gerne hätte. Aber zwischen der aus der Hüfte geschossenen Verkündungspolitik Spahnscher Manier und einem planerischen Perfektionismus liegen Welten. […] Aber damit aus den Pilotprojekten zur Grippeimpfung eine dauerhafte und flächendeckende Dienstleistung der Apotheken werden kann, darf jetzt nichts durch Eile schieflaufen, wenn Apothekerinnen und Apotheker gegen Corona impfen und boostern.“
„Die Apotheken stehen bereit“, so Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. „Nicht alle, aber viele Apotheken werden schnell in der Lage sein, den Menschen mit Impfungen zu helfen.“ Zudem geht die Standesvertretung davon aus, dass die notwendigen rechtlichen Regelungen noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden.
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