Ab heute: Kostenlose Laientests aus der Apotheke für Kita-Kinder in Bayern
Masken 2.0: Bis vor Kurzem haben die Apotheken Millionen kostenlose Schutzmasken gegen Vorlage eines Coupons ausgegeben. Für die Kolleg:innen in Bayern startet nun ein ähnliches Prozedere. Kita-Kinder im Freistaat erhalten ab dieser Woche kostenlose Laientests aus der Apotheke. Dafür soll es verschiedene Berechtigungsscheine geben.
In einem Schreiben vom 2. Juni informiert der Bayerische Apothekerverband (BAV) seine Mitglieder über die neue Kita-Kinder-TestV, die mit dem Freistaat Bayern vereinbart wurde. Bereits im Mai hatte die bayerische Staatsregierung angekündigt, ihre Teststrategie auch auf Kita-Kinder auszuweiten. Demnach „haben noch nicht eingeschulte Kinder, die eine Kindertageseinrichtung, Kindertagespflegestelle, Heilpädagogische Tagesstätte/Schulvorbereitende Einrichtung besuchen, Anspruch auf Antigen-Tests zur Eigenanwendung“, heißt es vom BAV. Anspruch besteht auf zwei Tests pro Woche.
Bezüglich der Umsetzung stellt die Kita-Kinder-TestV klar: Kostenlose Laientests sollen aus der Apotheke kommen. Eltern von Kita-Kindern in Bayern können in Apotheken Gratis-Schnelltests zur Eigenanwendung für ihren Nachwuchs abholen. Dafür „sollen den Eltern im Abstand von fünf Wochen insgesamt zwei ‚Berechtigungsscheine zur Vorlage in der Apotheke zur Abholung von zehn Selbsttest-Kits‘ ausgehändigt werden“, informiert der BAV. Die Scheine werden von den jeweiligen Betreuungseinrichtungen oder den Trägern der öffentlichen Jugendhilfe ausgestellt und sollen entsprechend der unterschiedlichen Einrichtungen in drei Ausführungen kommen.
Kostenlose Laientests aus der Apotheke: Vergütung von sechs Euro pro Test
Auch zur Abgabe der kostenlosen Laientests gibt es klare Regelungen: Diese soll in 10er-Packungen erfolgen. Abgegeben werden können Tests, die zur Anwendung bei „Kindern ab null Jahren bestimmt und mit einer ordnungsgemäßen CE-Kennzeichnung gem. § 6 Absatz 1 MPG […] versehen“ sind oder eine Sonderzulassung vom BfArM erhalten haben. Für die Verteilung der kostenlosen Laientests aus der Apotheke ist laut BAV eine Vergütung von fünf Euro für die Sachkosten inklusive Umsatzsteuer sowie ein Euro pro Test für die Beratung vorgesehen. Pro abgegebener 10er-Packung erhalten Apotheken somit 60 Euro brutto. Die Kosten übernimmt der Freistaat Bayern.
Ähnlich wie bei den Schutzmasken müssen die Berechtigungsscheine für die Schnelltests abgestempelt und abgezeichnet werden. Zudem sollen diese einen Abschnitt enthalten, der in der Apotheke verbleibt und bis zum 31. Dezember 2022 unverändert gespeichert oder aufbewahrt werden muss.
Die Aktion soll offiziell ab dieser Woche starten, der BAV verwies jedoch in seinem Schreiben darauf, dass einige Einrichtungen womöglich erst in dieser Woche über den Ablauf informiert werden könnten.
Kritik für die Strategie gab es von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern. Ihr zufolge reiche das Angebot von kostenlosen Laientests aus der Apotheke nicht aus. Stattdessen fordert die Gewerkschaft die Einführung von Pooltests für Kita-Kinder. Dabei werden die Proben „kindgerecht und unschädlich mit zum Beispiel Abstrich-Tupfern zum Lutschen entnommen. Danach werden mehrere dieser Proben zu einer vereint („gepoolt“) und im Labor mit dem sehr sicheren PCR-Verfahren ausgewertet“, so die GEW.
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