Der Bedarf an Ozempic (Semaglutid, Novo Nordisk) kann noch immer nicht gedeckt werden. Die Nachfrage ist weiterhin hoch und übersteigt die Produktionskapazitäten. Darum wird auch im zweiten Quartal die Einstiegsdosierung von 0,25 mg nicht zur Verfügung stehen.
Ozempic wird zur Behandlung von Erwachsenen mit unzureichend kontrolliertem Diabetes mellitus Typ 2 als Zusatz zu Diät und körperlicher Aktivität angewendet. Möglich ist eine Monotherapie, wenn Metformin aufgrund einer Unverträglichkeit oder Kontraindikationen nicht geeignet ist, sowie eine Kombi mit anderen Antidiabetika.
Um die bestehende Therapie von Typ-2-Diabetiker:innen zu sichern, sollen zum einen keine Neueinstellungen vorgenommen werden und zum anderen wird der Fokus in der Produktion auf Ozempic zu 1 mg gelegt. In der Dosierung 0,5 mg wird das Arzneimittel nur in reduzierter Menge ausgeliefert, teilt Novo Nordisk mit.
„Bis sich die Versorgungslage stabilisiert hat, bitten wir darum, die Verordnungen von Ozempic auf diejenigen Patient:innen zu konzentrieren, die bereits mit Ozempic behandelt werden“, heißt es. Außerdem soll ausschließlich indikationsgerecht – Typ-2-Diabetes – verordnet werden. Für Patient:innen mit Adipositas stehe Wegovy (Semaglutid, Novo Nordisk) uneingeschränkt zur Verfügung.
Semaglutid ist ein GLP-1-Analogon und wirkt selektiv als GLP-1-Rezeptoragonist – bindet der Wirkstoff an den Rezeptor, wird dieser aktiviert. Die Folgen:
- der Blutzuckerspiegel wird glukoseabhängig durch Stimulation der Insulinsekretion und Senkung der Glukagonsekretion gesenkt
- Körpergewicht und Körperfettmasse werden durch eine geringere Energieaufnahme – Appetitreduktion – gemindert
Hierzulande ist Ozempic seit 2018 auf dem Markt. Lieferengpässe gibt es schon seit 2022. „Wir können den GLP-1-Rezeptoragonisten Ozempic (Semaglutid) leider aktuell nicht kontinuierlich in der nachgefragten Menge ausliefern“, teilte Novo Nordisk im November 2022 mit. Grund dafür: Globale Faktoren wie unterbrochene Lieferketten – aber auch eine höhere Nachfrage als erwartet. Und die könnte durch einen Off-Label-Use von Ozempic weiter verschärft werden, warnte die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) damals vor einem neuen TikTok-Trend.
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