Apotheken setzen auf Protest im Dezember, Abda auf Gespräche
Die Forderungen der Apothekenteams müssen jetzt dringend auf Bundesebene getragen werden, appellierte Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening nach der gestrigen Abda-Mitgliederversammlung. Zwar wird der Protestmonat als Erfolg verzeichnet, doch jetzt seien viele Gespräche zu führen. Das sehen die Apothekenteams anders. 87 Prozent der von aposcope befragten Apothekenmitarbeiter:innen wünschen sich weitere Proteste – am liebsten bundesweit (78 Prozent). Und das zeitnah. Doch die Abda will erst im kommenden Jahr wieder „eskalieren“.
Die Abda setzt nach den Protesten auf Gespräche – auch in den Apotheken und auf Parteitagen. Mit ins Boot holt die Standesvertretung Apotheker:innen, die sich schon in der Vergangenheit als politisch engagiert gezeigt haben. Diese „Wahlkreisbotschafter“ sollen dabei unterstützen, Politiker:innen zu erklären, „was Apotheke überhaupt bedeutet“ und wie das System Apotheke überhaupt funktioniert.
Man wolle erst einmal ins Gespräch mit der Politik gehen und dann so reagieren, wie die Politik reagiert. „Wir werden sehen, was passiert.“ Werde man mit Gesprächen nicht weiterkommen, wird im nächsten Jahr weitergemacht und eskaliert.
Das dauert dem Großteil der Kolleg:innen zu lange – von denen ohnehin nur etwas mehr als die Hälfte mit der Protestaktion zufrieden ist. Doch die Kolleg:innen wünschen sich weitere Proteste (87 Prozent). Drei von zehn Apotheker:innen, PKA und PTA sind bereit, noch im Dezember erneut die Themen der Apotheken auf die Straße zu bringen. Mehr als ein Drittel wünscht sich weitere Proteste im Januar.
Knapp ein Drittel der von aposcope befragten Kolleg:innen wünscht sich einen Protest pro Monat und ein Fünftel sogar häufiger. Knapp ein Viertel setzt auf einen quartalsweisen Protest. Die Mehrheit (52 Prozent) will die Türen an einem Tag geschlossen halten. Knapp ein Viertel plädiert für einen zweitägigen Protest.
Zur Methodik: Im Rahmen der Online-Befragung nahmen vom 1. bis 3. Dezember 2023 insgesamt 513 Apotheker:innen, PKA und PTA teil.
Mehr aus dieser Kategorie
Gehalt: Knapp jeder Dritte lügt
Das Gehalt gehört hierzulande bei vielen Angestellten zu den am besten gehüteten Geheimnissen. Denn kaum ein anderes Thema ist den …
Carsten und Ines verdienen am meisten: Name entscheidend für Gehalt?
Ob Kevin, Laura, Chantal oder Justin – die Vielfalt an Vornamen kennt nahezu keine Grenzen und immer wieder zeigen sich …
Morgenpost: Apothekendichte in Berlin unter Durchschnitt
Die Zahl der Apotheken ist im gesamten Bundesgebiet im Sinkflug. Und auch in der Hauptstadt gibt es immer weniger Betriebsstätten. …